Deshalb hilft Donald Trump ASAP Rocky aus schwedischem Knast

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

USA,

Ausgerechnet für den schwarzen Rapper ASAP Rocky setzt sich Donald Trump nun ein. Gegner glauben, da steckt mehr dahinter als guter Wille.

Donald Trump ASAP Rocky
Donald Trump kämpft nun an vorderster Front für ASAP Rocky. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump setzt sich für die Befreiung von Landsmann ASAP Rocky ein.
  • Der Rapper sitzt nach einer Prügelei seit zwei Wochen in U-Haft in Schweden.
  • Kritiker sehen hinter dem Engagement Trumps politische Absichten.

Die Inhaftierung von US-Rapper ASAP Rocky (30) in Schweden hat selbst Donald Trump (73) auf den Plan gerufen. An vorderster Front kämpft er nun für die Freilassung des Hip-Hop-Stars. Viele Amerikaner sind verwirrt und fragen sich zurecht: Warum setzt sich ausgerechnet Trump für einen schwarzen Rapper ein?

ASAP Rocky
ASAP Rocky sitzt in Schweden in Untersuchungshaft. Der Grund: Er hat einen Mann verprügelt. - Keystone

Doch der Reihe nach. ASAP Rocky wurde Ende Juni in Stockholm festgenommen. Er beteuert allerdings seine Unschuld und beruft sich auf Selbstverteidigung. Noch hat der Prozess nicht begonnen; seine U-Haft wurde wegen Fluchtgefahr verlängert.

Die US-Prominenz hat längst Partei für ASAP Rocky ergriffen. Und Kim Kardashian (38) hat gemeinsam mit ihrem Ehemann Kayne West (42) Donald Trump auf den Plan gerufen.

Auf Bitten der beiden versucht der höchste Mann im Weissen Haus nun alles, um ASAP Rocky freizukriegen. Er würde sogar finanziell für eine Kaution einspringen.

Kim Kardashian
Kim Kardashian und Donald Trump kennen sich. Das macht sich der Reality-Star bei der Freilassung von ASAP Rocky nun zunutze. - Keystone

Wie er auf Twitter erklärt, habe er dafür gar mit Schwedens Premierminister Stefan Löfven (62) telefoniert. Doch dieser zeigte sich unbeeindruckt: «In Schweden sind alle vor dem Gesetz gleich, auch Gäste aus anderen Ländern.»

Donald Trump lenkt vom Rassismus-Skandal ab

Der Fall kommt für Trump wie gerufen. Rassistische Äusserungen gegen vier schwarze Politikerinnen sorgen in den USA derzeit für ein politisches Tohuwabohu. Unter anderem schrieb Trump, dass die demokratischen Kongressfrauen zurückkehren sollten, woher sie kommen, um dort die kaputten Länder wiederaufzubauen.

Wie die «Bild» schreibt, nutzt der kontroverse Präsident die Gelegenheit, um zu beweisen, dass er kein Rassist sei. Er versucht von seinem Rassismus-Skandal abzulenken. Immerhin machen Afroamerikaner 12,5 Prozent der US-Bevölkerung aus. So soll Trump nun versuchen, schwarze Wähler für sich zu gewinnen.

Justin Bieber durchschaut Donald Trump

Diese Strategie scheint auch Justin Bieber (25) – ebenfalls ein Unterstützer von ASAP Rocky – durchschaut zu haben. Auf Twitter bedankt er sich zwar beim Präsidenten, fügt aber gleich an:

Justin Bieber
Justin Bieber durchschaut Donald Trump. - dpa

«Wo Sie gerade dabei sind, können Sie auch die Kinder aus diesen Käfigen lassen.» Er spielt damit auf die an der Südgrenze festgehaltenen Flüchtlingskinder an.

Was den Fall noch bizarrer macht: Der New Yorker ist nicht der erste US-Rapper, der hinter schwedischen Gardinen sitzt. Hip-Hop-Stars wie G-Eazy (30), Shek Wes (20) und Snoop Dogg (47) waren einst in der gleichen Situation wie ASAP Rocky.

Sie alle kamen schliesslich aus dem Knast – allerdings ohne jegliche Hilfe des US-Präsidenten.

snoop dogg
Snoop Dogg muss einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Mit gerade mal zehn Tagen ist sein geliebter Enkelsohn Kai verstorben. Die Todesursache ist nicht bekannt. - AFP/Archiv

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