Nach Meghan-Eklat: Amazon trennt sich angeblich von Jeremy Clarkson
Trotz mehrfacher Entschuldigung: Die Tage von Jeremy Clarkson bei Amazon Prime Video scheinen nach seinem Gastbeitrag über Herzogin Meghan gezählt zu sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Jeremy Clarkson hat mit einer Kolumne über Meghan Markle einen Shitstorm losgetreten.
- Der Artikel in der Zeitung «Sun» wurde mittlerweile gelöscht, Clarkson entschuldigte sich.
- Trotzdem scheinen seine Tage bei Amazon Prime Video gezählt zu sein.
Streaminganbieter Amazon Prime Video will sich laut eines «Variety»-Berichts zeitnah von Jeremy Clarkson (62) trennen. Demnach sollen zwar noch alle bereits in Auftrag gegebenen Formate mit dem Moderator und Autonarr produziert werden, danach hege man offenbar aber kein Interesse mehr an einer weiteren Zusammenarbeit.
«Variety» rechnet somit vor, dass die beiden Shows «Clarkson's Farm» sowie das erfolgreiche Automobil-Fernsehmagazin «The Grand Tour» wohl jeweils 2024 abgesetzt werden. Die genauen Beweggründe für diese Entscheidung werden zwar nicht genannt. Doch gelte es als höchst wahrscheinlich, dass Clarksons jüngsten Ausflüchte gegen Herzogin Meghan (41) eine nicht unbedeutende Rolle hierfür spielten.
Eklat nach Gastbeitrag
Der als Provokateur bekannte TV-Moderator Clarkson («Top Gear») hatte in Grossbritannien für Empörung gesorgt, als er kurz vor Neujahr in einen Gastbeitrag für «The Sun» schrieb, er «hasse» Meghan und «träume von dem Tag, an dem sie nackt durch jede Stadt Grossbritanniens getrieben wird, während die Menge ‹Schande!› ruft und sie mit Exkrementen bewirft».
Der Artikel, der als Reaktion auf die Netflix-Dokumentarserie «Harry & Meghan» gedacht war, rief beim britischen Presserat eine Rekordzahl an Beschwerden hervor – über 20'000.
«The Sun» hatte daraufhin den Beitrag durch eine Entschuldigung von Jeremy Clarkson ersetzt und auch selbst bei Meghan und Prinz Harry (38) um Verzeihung gebeten. Diese Entschuldigung sei laut britischen Medien jedoch nicht angenommen worden: «Die Tatsache, dass ‹The Sun› die Herzogin von Sussex nicht kontaktiert hat, um sich zu entschuldigen, zeigt ihre Absicht. Dies ist nichts ausser einem PR-Stunt», so der Sprecher des royalen Paares laut «The Guardian».
Die Öffentlichkeit «verdiene zwar absolut das Bedauern des Blattes für die gefährlichen Kommentare, doch wären wir nicht in dieser Situation, wenn 'The Sun' nicht fortwährend Hass, Gewalt und Frauenfeindlichkeit ausschlachten würde und davon profitieren würde».
Clarkson schiebt weitere Entschuldigung nach
Passend zu dem «Variety»-Bericht veröffentlichte Clarkson nun ein neues und sechsseitiges Statement zu der Angelegenheit auf seinem Instagram-Account. Darin gibt er an, «dass es ihm wahrhaftig leidtut».
Ihm sei erst nach der Veröffentlichung und dem darauffolgenden Sturm der Entrüstung klar geworden, dass sein Beitrag so klang, als rufe er zur Gewalt gegen Meghan auf. «Ich bin kein Sexist und ich verabscheue Gewalt gegen Frauen. Und dennoch schien ich genau das zu befürworten.»
Am Weihnachtsmorgen habe er sich auch noch einmal direkt per E-Mail bei Harry und Meghan entschuldigt, schreibt Clarkson weiter. Seine Wortwahl sei «erbärmlich» gewesen und es tue ihm «zutiefst leid», habe demnach in seiner Mail gestanden. Ob die beiden seine Entschuldigung angenommen haben, geht nicht aus seinem Text hervor.
Eine Textpassage in Clarksons Statement deutet an, dass es in der Tat wegen des Gastbeitrags zum Bruch mit Amazon gekommen sein könnte: «ITV, das ‹Who Wants to be a Millionaire?› macht und Amazon, das die ‹Farm Show› und ‹Grand Tour› produziert, schäumten vor Wut.»
Neben seinem Engagement für Amazon fungiert Clarkson seit 2018 als Moderator der englischen Ausgabe von «Wer wird Millionär?». Bereits kurz nach dem Eklat hiess es jedoch laut «The Guardian», dass Clarkson bis auf Weiteres der Showmaster des Formats bleiben dürfe.