Prinz Harry: Taliban-Mitglied wirft ihm Kriegsverbrechen vor
Prinz Harry hatte in Afghanistan 25 «Schachstücke vom Brett genommen». Ein Taliban wirft ihm Kriegsverbrechen vor, es seien Menschen mit Familien gewesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Prinz Harry tötete in Afghanistan 25 Menschen, wie er in seinem Buch schreibt.
- Von den Taliban wird ihm nun vorgeworfen, Kriegsverbrechen begangen zu haben.
- Die Getöteten seien Menschen gewesen, deren Familien auf ihre Rückkehr gewartet hätten.
Ein hochrangiges Talibanmitglied hat Prinz Harry nach Schilderungen in dessen Memoiren Kriegsverbrechen vorgeworfen. «Die von Ihnen Getöteten waren keine Schachfiguren, sie waren Menschen; sie hatten Familien, die auf ihre Rückkehr warteten», schrieb Anas Hakkani am Freitag auf Twitter.
1/3- Mr. Harry! The ones you killed were not chess pieces, they were humans; they had families who were waiting for their return. Among the killers of Afghans, not many have your decency to reveal their conscience and confess to their war crimes. pic.twitter.com/zjDwoDmCN1
— Anas Haqqani(انس حقاني) (@AnasHaqqani313) January 6, 2023
«Unter den Mördern von Afghanen haben nicht viele den Anstand, ihr Gewissen zu offenbaren und ihre Kriegsverbrechen zu gestehen.» Auslöser des Tweets waren Berichte über Aussagen von Prinz Harry in seinem Buch. So schreibt er, dass er als Soldat in Afghanistan 25 Menschen getötet habe.
«Das war nichts, was mich zufrieden gemacht hat. Aber auch nichts, wofür ich mich geschämt habe», schrieb Harry nach Informationen des Sender Sky News. Der Sender beschaffte sich ein Exemplar des noch unveröffentlichten Buches und zitierte wie viele andere britische Medien am Donnerstag daraus.
Anas Hakkani gehört selbst zu dem berüchtigten Hakkani-Netzwerk der militant-islamistischen Gruppe. Die Franktion wird von Washington unter anderem wegen Angriffen auf US-Bürger und Verbindungen zu Al-Kaida als Terrororganisation eingestuft. Sie werden für einige der grausamsten Anschläge in Afghanistan verantwortlich gemacht. Anas Bruder Siradschuddin, der amtierende Innenminister, wird mit bis zu 10 Millionen US-Dollar Kopfgeld durch das amerikanische FBI gesucht.