«Simpsons»-Erfinder Matt Groening bleibt auch mit 70 bissig
Die fünf gelben Cartoon-Figuren der «Simpsons» sind Kult. Matt Groening hat sie vor 35 Jahren erschaffen – und ein Ende der Erfolgsserie ist nicht in Sicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Der US-Cartoonist Matt Groening ist am Donnerstag 70 Jahre alt geworden.
- Mit der Serie «Die Simpsons» schuf er ein Meisterwerk, das längst Kultstatus geniesst.
- Auch nach 800 Folgen haben die fünf gelben Cartoon-Figuren noch nicht ausgedient.
Eine gelbe, etwas naiv-trottelige Familie machte ihn berühmt und wurde dank ihm für Generationen zum Kult: Der US-amerikanische Cartoonist Matt Groening ist am Donnerstag 70 Jahre alt geworden. In den 1980er-Jahren erschuf er die «Simpsons», von denen bis heute über 800 Folgen produziert wurden.
Im Dezember 1989 hatte der US-Sender Fox die allererste Folge der «Simpsons» ausgestrahlt. Seither sind 36 Staffeln entstanden – und bei der Emmy-Verleihung im Januar wurde die Serie zum 37. Mal ausgezeichnet. Das Erfolgsrezept der Serie sind ein abgründiger Humor und ein gnadenloser Blick auf die amerikanische Gesellschaft.
Die Stars hinter dem Erfolg sind fünf Cartoon-Figuren wie aus dem echten Leben: Vater Homer, Mutter Marge sowie die Kinder Bart, Lisa und Maggie. Die Namen sind dabei tatsächlich mehr als real, entstammen sie doch Matt Groenings eigener Familie. Die Handlung spielt in der Kleinstadt Springfield, die zwar fiktiv ist, aber in den USA massenhaft existiert.
Pausenfüller für die erfolgreiche «Tracey Ullman Show»
Groening zeichnete schon als College-Student. Sein schwarzhumoriger Comic-Strip «Life in Hell» schaffte es Ende der 1970er-Jahre in US-Zeitungen. Die Figuren mit ihren Alltagssorgen hatten bereits einiges von den Simpsons – von Glubschaugen bis zum Überbiss.
Die Comics gefielen auch James L. Brooks. Der Fernsehproduzent und Regisseur suchte damals nach Pausenfüllern für die erfolgreiche «Tracey Ullman Show». Statt Sketchen aus seinem Comic erfand Groening gleich eine neue Familie: die Simpsons.
Die Ullman-Show wurde 1990 abgesetzt, doch da hatte der Sender Fox die schräge Hit-Familie schon zum eigenen Format gemacht. Bekannte Gaststars mischten als gelbe Cartoon-Figuren bei den Simpsons mit: von Paul McCartney über Britney Spears, Werner Herzog und Stephen Hawking bis hin zum britischen Ex-Premier Tony Blair. Oft sprachen sie die Rollen sogar selbst.
Kein Ende für die Hit-Show in Sicht
Groening ist auch Mit-Erfinder der bissigen Zeichentrick-Serie «Futurama». Das ironische Science-Fiction-Format dreht sich um die Abenteuer des 25-jährigen Pizzaboten Fry, der sich am 31. Dezember 1999 versehentlich selbst einfriert und 1000 Jahre später in einer schönen neuen Welt aufwacht.
Für Netflix schuf Groening 2018 die Fantasy-Trickserie «Disenchantment» über eine trinkfeste Prinzessin im mittelalterlichen Königreich Dreamland. Die Story gehe um «Leben und Tod, Liebe und Sex. Und darum, wie man das Lachen in einer Welt voll von Leiden und Idioten nicht verliert ...», beschrieb Groening den Inhalt in gewohnt beissendem Ton.
Aus zwei Ehen hat Groening neun Kinder. Auf der «Forbes»-Liste der weltweit bestverdienenden Entertainer landete der Comic-Autor auf dem fünften Rang, gemeinsam mit dem «Simpsons»-Co-Produzenten James L. Brooks. Nach einem Streaming-Deal von 2019 verdienen sie laut Quellen, die mit dem Deal vertraut sind, jährlich 105 Millionen Dollar.
Und geht es nach Groening, so wird diese Einnahmequelle nicht so schnell versiegen. Von der US-Zeitschrift «USA Today» 2021 gefragt, ob er an ein Ende der Hit-Show «The Simpsons» denke, sagte Groening: «Jedes Mal, wenn ich mir Gedanken über ein Ende mache, regen sich die Mitarbeiter und die eingefleischten Fans sehr auf. So sage ich immer, dass kein Ende in Sicht ist.»