Die A13 bleibt infolge Unwetters über Wochen hinweg gesperrt. Verkehrsminister Rösti und das Astra informieren über die Situation und die weiteren Arbeiten.
Albert Rösti im Nau.ch-Interview. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die vom Unwetter zerstörte A13 bleibt während Wochen gesperrt.
  • Es werden massive Verkehrsbehinderungen auf den Ausweichrouten befürchtet.
  • Verkehrsminister Albert Rösti und das Bundesamt für Strassen (Astra) informierten.
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Die Unwetter im Misox haben die Autobahn A13 massiv beschädigt. Die Behörden sind vorsichtig optimistisch: Die Reparatur werde einige Wochen in Anspruch nehmen – nicht einige Monate. Doch in der Zwischenzeit müssen Lösungen für den Personen- und Güterverkehr gefunden werden.

Albert Rösti informiert

Nachdem sich Aussenminister Ignazio Cassis vor Ort ein Bild gemacht hat, meldet sich nun auch Verkehrsminister Albert Rösti zu Wort. Denn die Ausweichrouten über Gotthard, Simplon oder im angrenzenden Ausland sind auch bereits stark belastet. Ab 10.30 Uhr informiert der Uvek-Vorsteher zusammen mit dem Direktor des Bundesamts für Strassen (Astra).

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Rösti erinnert zu Beginn der Konferenz nochmals an die Vermissten und an das bestätigte Todesopfer. Der Bundesrat dankt zudem den Einsatzkräften.

Für die Aufräumarbeiten im Misox selbst sei der Kanton zuständig, so Rösti. Der Bund informiere lediglich über die A13. Bund und Kantone würden aber sowieso eng zusammenarbeiten.

Sperrnächte ausgesetzt – SBB bietet mehr Plätze an

Die Arbeiten haben laut Rösti gestern Montag bereits begonnen. Die Reparaturarbeiten an der Strasse selbst sollen etwa in einer Woche starten. Dies, nachdem der Bach wieder in seinem alten Bett fliesse. Man gehe davon aus, dass im Juli eine provisorische Spur wieder befahrbar sein wird. Sie soll in beide Richtungen befahren werden können.

Wann die A13 wieder durchgängig auf zwei Spuren befahrbar sei, kann Rösti noch nicht sagen. Es soll aber nicht Monate dauern, so der Bundesrat. Wenn der Fluss zurück im Bett sei, könne man vielleicht genauere Informationen zum Zeitplan geben.

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Um den Verkehr bewältigen zu können, gibt es mehrere Massnahmen. Die geplanten Sperrnächte im Gotthard wird beispielsweise aufgehoben. Dazu werden weitere Ein- und Ausfahrten geschaffen. Auch die SBB macht mit und bietet zusätzliche Züge an.

Im Interview mit Nau.ch empfiehlt Rösti denn auch, den Zug zu nehmen. «Wer mit dem Zug geht, sollte Platz haben», sagt der Bundesrat zu den zusätzlichen SBB-Kapazitäten. Sonst brauche es für die Fahrt in die Ferien halt etwas mehr Geduld.

Schweiz soll umfahren werden

Zum Nachtfahrverbot ist heute Nachmittag noch eine Sitzung angesetzt. Die Aufhebung des Verbots sei entsprechend noch nicht entschieden.

Gegenüber Nau.ch spricht Rösti nach der Medienkonferenz nochmals über dieses Thema. Eine generelle Aufhebung würde laut ihm eher dazu führen, dass mehr Verkehr angezogen wird. So könne die Infrastruktur nicht entlastet werden. «Wir können uns aber eine zeitlich und örtlich begrenzte Aufhebung vorstellen», so der Verkehrsminister.

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Der Nutzfahrzeug-Verband Astag fordert, dass das Nachtfahrverbot zeitweise aufgehoben werde. Diese Massnahme könne schnell und wirkungsvoll umgesetzt werden. Bereits letzten Herbst hatte die Transportbranche dies gefordert, als der Gotthard-Strassentunnel vorübergehend gesperrt war. Damals wollte Albert Rösti aber nichts von einer Lockerung der Regeln wissen.

So sieht der kaputte Abschnitt der A13 bei Soazza GR am Montagmorgen aus. - Nau.ch/Nico Leuthold

Auch das Ausland soll bei der Bewältigung des Verkehrs mithelfen. Die Schweiz soll möglichst umfahren werden. Laut Astra-Direktor Röthlisberger informiere man bereits an der Grenze über die Sperrung der A13. Was auch Wirkung zeige.

Das grösste Problem ist indes der Ferienverkehr. Beim Güterverkehr ist die Lage weniger problematisch.

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