Rösti erteilt Aufhebung von Nachtfahrverbot am Gotthard eine Absage
Bundesrat Albert Rösti will das Nachtfahrverbot am Gotthard nicht aufheben und weist darauf hin, dass die Strassenröhre in wenigen Tagen wieder geöffnet werde.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Nutzfahrzeugverband schlägt eine Aufhebung des Nachtfahrverbots am Gotthard vor.
- Verkehrsminister Albert Rösti winkt jedoch ab.
- Die Sicherheit gehe vor, erklärt der Bundesrat im Nau.ch-Interview.
Wegen herabstürzendem Beton ist der Gotthard-Strassentunnel seit Sonntag gesperrt. «Wir gehen davon aus, dass es mit Spannungsumlagerungen zu tun hat», so die Erklärung von Thomas Rohrbach vom Bundesamt für Strassen ASTRA.
Der Zeitpunkt könnte ungünstiger nicht sein, da ausgerechnet jetzt auch die Zugstrecke durch den Basistunnel gesperrt ist nach dem Unfall von Ende August. Doch immerhin soll gemäss Verkehrsminister Albert Rösti (SVP) die Strassen-Röhre bis Ende Woche wieder geöffnet werden können.
Die unglückliche Häufung zeige, wie wichtig der Durchgang sei und dass man alle Strecken beibehalte, ordnet der Verkehrsminister im Interview mit Nau.ch ein. «Wir sind froh, dass bei beiden Unfällen niemand zu Schaden kam. Jetzt setzen wir alles daran, dass es sofort wieder aufgeht und ich bin zuversichtlich, insbesondere was den Strassentunnel anbelangt.»
Albert Rösti: Keine Sonderbehandlung für Lastwägeler
«Im Vordergrund, bevor man etwas aufmacht, steht immer die Sicherheit», tut Rösti die Forderung des Nutzfahrzeugverbands ASTAG ab. Dieser schlug etwa die Aufhebung des Nachtfahrverbots im alpenquerenden Raum vor. Die Nacht-Fahrerlaubnis für LKWs würde helfen, Versorgungsengpässe zu verhindern, so das Argument des Verbands. Doch selbst für den ehemaligen ASTAG-Beirat Albert Rösti besteht dazu keine Dringlichkeit.
«Die Leute sind nun auf Hochtouren am Schaffen, insbesondere was den Strassentunnel anbelangt. Und da reden wir nur über ein paar wenige Tage», fügt Rösti an. Anders sehe dies beim Basistunnel aus, für den es neues Sicherheitskonzept brauche, bevor wieder Personenzüge verkehren dürften. «Das wird sicher deutlich herausfordernder.» Sonst müsse man auf die beiden Bergstrecken ausweichen, eine Alternative dazu gebe es nicht. «Jetzt hoffen wir natürlich, dass nicht auf der Bergstrecke auch noch etwas passiert.»