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«Arena»: Moderator Brotz ist seinen Corona-Bart los

Benedikt Theiler
Benedikt Theiler

Zürich,

Nach über zehn Folgen der «Arena» zum Coronavirus ging es am Freitag ums Stimmrechtsalter 16. Und was fällt auf? Sandro Brotz ist sein Corona-Bart los.

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Die «Arena». - SRF Arena

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit 16 Reif für die Politik, stand am Freitag in der «Arena» auf der Traktandenliste.
  • Junge Politiker sprachen über den Sinn oder Unsinn eines Stimmrechtsalters 16.
  • Auch über die Klima-Krise und über Corona wurde diskutiert.

Endlich mal keine «Arena» zu Corona, dürfte so mancher gestern Freitagabend gedacht haben. Das Thema, zu dem Moderator Sandro Brotz geladen hatte, kam auch darum sehr erfrischend daher: Mit 16 Reif für die Politik? So das Motto der gestrigen Sendung.

Und auch Brotz tritt in neuer Frische auf. Sein Corona-Bart ist weg.

Bisher kennt nur der Kanton Glarus seit 2007 ein Stimmrechtsalter von 16 Jahren. Die Basler Nationalrätin Sibel Arslan (Grüne) will dies ändern und hat eine entsprechende Initiative eingereicht. Am Donnerstag hat die Staatspolitische Kommission des Nationalrats (SPK-N) hauchdünn die Initiative abgelehnt.

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In der Arena vom 29. Mai wurde übers Stimmrechtsalter 16 diskutiert. - SRF Arena

Auch Brotz wollte darüber in der «Arena» diskutieren und lud dazu Jung-Politikerinnen und Politiker ins Studio ein. Mit dabei etwa Jonas Lüthy (17), Gymnasiast. Heidina Jordi (20), angehende Elektroinstallateurin. Andri Silberschmidt (26), Neo-Nationalrat FDP/ZH und Meret Schneider (27), Nationalrätin Grüne/ZH.

Silberschmidt will Demokratie nicht aushöhlen lassen

Die Fronten in der Sendung sind klar: Auf der einen Seite plädiert Silberschmidt für den Status Quo. Es gehe in einer Demokratie um Grundsätze. Es könne nicht sein, dass man die Demokratie aushöhle «wie ein Emmentaler-Käse».

Zudem sei es für unter 18-Jährige jederzeit möglich, sich politisch aktiv einzubringen. Silberschmidts Hauptkritik an einem Stimmrechtsalter 16 ist der Widerspruch zwischen abstimmen und ein politisches Amt ausüben.

Für den jungen FDP-Politiker macht es Sinn, dass dies beides erst mit 18 möglich ist. Und sollte dennoch ein Stimmrechtsalter 16 eingeführt werden, dann nicht auf Bundesebene.

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FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt in der «Arena». - SRF Arena

Auf der anderen Seite weist Gymnasiast Lüthy in der «Arena» auf diverse Statistiken hin. Die Wissenschaft zeige, dass die Qualität der Entscheidungsfindung bei 16-Jährigen gleich gut sei, wie bei Erwachsenen, argumentiert der 17-Jährige.

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Grünen-Nationalrätin Meret Schneider. - SRF Arena

Und Meret Schneider gibt zu bedenken, dass der Schweizer Medianwähler 57 Jahre alt ist. Das heisst, die Hälfte der Schweizer Wähler ist über 57 Jahre alt. Doch gerade beim Klima müsse man die 16- bis 18-Jährigen einbinden.

Staubtrockene Unternehmenssteuerreform

Brotz gibt zu bedenken, dass etwa Themen wie die Unternehmenssteuerreform staubtrocken seien. Welcher 16-Jährige würde sich dafür interessieren?

«Wer interessiert sich dafür als 42-Jähriger? Sind wir ehrlich: Ein Grossteil der Bevölkerung kommt wahrscheinlich nicht draus», kontert Schneider. Und betont weiter, dass im Stimmrechtsalter 16 auch eine Chance stecke. Bei den 16- bis 18-Jährigen liege verschenktes Potential.

Die in die «Arena» zugeschaltete Zuschauerin Nicole Roth bringt das Beispiel «Fake News» ins Spiel. Es sei selbst für Erwachsene schwierig herauszufinden, ob es sich um fake handle oder nicht. Junge Menschen seien manipulierbar und würden sich darum schnell Extrempositionen anschliessen.

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Zuschauerin Nicole Roth hat Bedenken wegen «Fake News». - SRF Arena

Auch hier weiss sich Lüthy mit einer Statistik zu helfen. Diese zeige, dass vielmehr ältere Menschen anfällig auf «Fake News» seien.

«Arena»: Corona-Klima-Debatte

Daneben wurde auch hitzig übers Klima debattiert, mit dem Fokus auf die Corona-Krise. Für Jordi ist klar: jetzt müsse zuerst die Wirtschaft wieder hochfahren werden, damit alle wieder schaffen gehen können. Und auch Silberschmidt meint, man könne die Corona-Hilfen vom Staat nicht mit Klima-Geschäftsmodelle knüpfen. Das sei «Wunschdenken fernab der Realtität».

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Heidina Jordi (20) ist angehende Elektroinstallateurin. - SRF Arena

Für die zugeschaltete Klimaaktivistin Lena Bühler hingegen ist klar: Die Klimakrise warte nicht, nur weil man gleichzeitig in der Corona-Krise stecke. «Jetzt müssen wir entscheiden, wohin all das Geld für die Wirtschaft geht und wie wir die Wirtschaft wieder hochfahren.» Das müsse zwingend klimagerecht geschehen.

Auch Schneider sieht das so: «Die weichen müssen wir jetzt stellen.» Arbeite man auf den Normalzustand hin und erst danach auf die Klimaziele, «investieren wir doppelt und es wird doppelt teuer».

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