«Arena»

«Arena»: Nordmann kämpft für grüne Energie und gegen AKW

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Zürich,

Für die Stromsicherheit muss die Schweiz in erneuerbare Energie investieren, sagen manche. Falsch, sagen andere in der «Arena», Atom- und Gaskraft sind besser.

«Arena»
SP-Nordmann hat eine klare Vorstellung, wie die Schweiz genügend Strom haben wird. AKWs kommen darin nicht vor. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der SRF-«Arena» wurde über die Zukunft der Energiepolitik diskutiert.
  • Grün und links setzen sich für erneuerbare Energien ein und bekämpfen AKWs.
  • FDP-Wasserfallen fordert ein Ende der ideologische Diskussion und des AKW-Bauverbots.

Zumindest bei einer Sache waren sich die Teilnehmer und die Teilnehmerin der «Arena» einig: Die Schweiz steuert auf eine Strommangellage zu, es braucht Massnahmen. Doch ob es eine Analyse braucht und wie viele Säulen die Strategie haben soll, darüber herrschte keine Einigkeit.

Man müsse «schonungslos» analysieren, wo die Probleme seien und welche Möglichkeiten es gebe, fordert SVP-Nationalrat Christian Imark. Die aktuelle, 2017 vom Volk genehmigte Energiestrategie sei gescheitert. Wenn man einfach weiter zubaue, «schlittern wir immer weiter ins Fiasko», ist sich Imark sicher.

Arena
SVP-Nationalrat Christian Imark warnt in der «Arena», dass die Schweiz in ein Fiasko schlittert. - srf

Es müsse keine Analyse gemacht werde, dies sei bereits geschehen, widerspricht Grünen-Nationalrätin Florence Brenzikofer. Die Analyse würde nur Ausbremsen, «wir müssen jetzt schnell handeln». Und wie man handeln soll, darüber haben sich die Nationalräte Christian Wasserfallen (FDP) und Roger Nordmann (SP) Gedanken gemacht: Sie schlagen fünf Säulen, respektive zwei Hauptpfeiler vor.

«Die Wasserkraft gehört modernisiert und die Solarenergie ausgebaut», erläutert Nordmann seine Hauptpfeiler. Zudem gebe es auch beim Wind noch Potential, bei der Sonnenenergie aber das grösste. «Wir müssen bauen, bauen, bauen!»

«Arena»: FDP-Wasserfallen fordert Backup für Solarenergie

«Das reicht nicht», wiederholt die Gegenseite in der «Arena» mehrfach. Imark: «Bei Solar gibt es Spitzen über Mittag und null Strom in der Nacht», auch im Winter werde zu wenig produziert. Man müsse reagieren können, wenn es keine Sonne und keinen Wind gebe. Deshalb fordert Wasserfallen Backups für Wind- und Solarkraft.

Wasserfallen
Will die erneuerbaren Energien ausbauen, aber auch Gas- und Kernkraftwerke als Backups: FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen. - SRF

Für den Ausgleich der Photovoltaik habe die Schweiz die Wasserkraft, so Nordmann. Mit dem gespeicherten Wasser könne man in der Nacht Strom erzeugen. Zudem soll man im Sommer mit der überschüssigen Energie Wasserstoff herstellen, und diesen im Winter verwenden. «Das ist die Zukunft.»

Wasserfallens Strategie sieht zwar den Ausbau der erneuerbaren Energie ebenfalls vor. Er will aber auch Gas- und Atomkraftwerke der vierten Generation bauen, bessere Energieeffizienz erreichen und eine aktive Energieaussenpolitik führen. Vor allem die AKWs sind der Gegenseite ein Dorn im Auge und auch rechtlich verboten. Wasserfallen präzisiert: «Wir wollen die Aufhebung des Technologieverbots, denn das ist eine ideologische Diskussion.»

Brenzikofer
Florence Brenzikofer, Nationalrätin der Grünen, sieht in AKWs keine schnelle Lösung. - SRF

Es sei die «gefährliche, dreckige Vergangenheit, die wir nicht wollen», sagt Nordmann. Brenzikofer ergänzt, dass es keine Lösung für den Atommüll gebe, dass AKWs teuer und nicht wirtschaftlich seien. Zudem gebe es von der geforderten vierten Generation noch gar keine Prototypen. «Es dauert bis 2040, bis wir ein neues AKW haben», so Brenzikofer, «wir brauchen aber schnelle Lösungen.»

Sollen in der Schweiz neue AKWs erlaubt werden?

In China gehe bald ein solches AKW ans Netz, und es produziere viel weniger Atommüll, hält Wasserfallen dagegen. Imark fügt hinzu, dass das Atommüll-Problem technisch schon lange gelöst sei, die Gegenseite sich aber dagegen wehre. Zudem gebe es auch ohne neue Kernkraftwerke Atommüll: «Von den bestehenden AKWs, aus der Industrie und von der Forschung.»

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