«Arena»: SVP-Egger und Grünen-Schneider zoffen sich über Tierhaltung
In der «Arena» kreuzte Metzger Mike Egger (SVP) die Klingen mit Meret Schneider. Die Grüne appellierte an das Herz der Menschen bei der Tierhaltung.
Das Wichtigste in Kürze
- In der «Arena» diskutierten Parlamentarier über die künftige Tierhaltung in der Schweiz.
- Für emotionale Debatten sorgte die Massentierhaltungsinitiative.
- Darüber wird im September abgestimmt.
Tabakwerbung ist bereits weitgehend verboten. Darf bald auch kein Fleisch mehr angepriesen werden? In der «Arena» diskutierten Politiker über den Schweizer Tierschutz. Als ungenügend empfindet diesen Nationalrätin Meret Schneider.
Die Vertreterin der Grünen setzt deshalb auf die Massentierhaltungs-Initiative. Diese verlangt, dass die Tierwürde in der Landwirtschaft besser respektiert wird. Die Bevölkerung entscheidet am 25. September darüber.
Schneider startete die Sendung mit einem Lob für die Bauern. «Wir sind der Ansicht, dass viele Bauern einen tollen Job machen und ihre Tiere wirklich gut halten.» Deshalb gebe es auch viele Landwirte, die hinter der Initiative stehen würden.
Zustände wie in der Massentierhaltung wolle sie aber nicht tolerieren. Sie forderte ein «Back zum Sonntagsbraten» – das Fleisch also wieder zur Ausnahme wird. «Fleisch muss grundsätzlich ein wenig teurer werden.»
Schneider zur Seite stand die Greenpeace-Aktivistin Alexandra Gavilano. Auch sie kritisierte die Umstände der Massentierhaltung und sprach von Legehennen-Betrieben mit bis zu 27'000 Tieren. «Da kann man nicht mehr sagen, dass die Tiere würdevoll leben.»
Egger wirft Initianten in «Arena» «Spiessrutenlauf» gegen Landwirtschaft vor
Ganz anders sieht dies Mike Egger. Der St. Galler SVP-Nationalrat ist ausgebildeter Metzger und empfindet den Tierschutz schon heute auf einem sehr hohen Level. «Wir haben wirklich keine Massentierhaltung in der Schweiz», argumentierte er in der «Arena».
Was ihn störe sei der «Spiessrutenlauf» der Initianten «gegen die Land- und Fleischwirtschaft». «Das ist nicht fair, das ist nicht ehrlich, das ist faktenfremd!»
Gleich sieht das Mitte-Nationalrätin und Landwirtin Priska Wismer-Felder. «Wir haben schon heute sehr gute Regelungen.» Obwohl ihr Betrieb mit 25 Kühen und 30 Schweinen nicht Ziel der Initiative sei, würde ein Ja sie dennoch treffen.
«Selbst, wenn wir die Richtlinien einhalten, müssen wir am Schluss kapitulieren, weil wir das Fleisch nicht verkaufen können.» Denn so würden die Betriebe mit Billigfleisch konkurrenzieren müssen.
In der Debatte um ein Werbeverbot verliert sich das Gespräch in Details. Egger will Aktivistin Gavilano mit akademisierten Formulierungen in einer Studie ins Lächerliche ziehen. Gavilano erklärt darauf, dass die Fleischwerbung ein klassisch männliches, patriarchalisches Bild zeige.