CO2-Gesetz: ETH-Knutti zerpflückt Imarks «Arena»-Statistik
Die «Arena» drehte sich am Freitag rund um das CO2-Gesetz. Dabei zeigte Gegner Christian Imark (SVP) eine nicht ganz korrekte Statistik.
Das Wichtigste in Kürze
- Über das CO2-Gesetz wird am 13. Juni abgestimmt.
- Nationalrat Christian Imark (SVP/SO) kämpft für ein Nein, das Gesetz sei unnötig.
- Dafür hatte er in der «Arena» Grafiken parat, die aber laut Reto Knutti irreführend waren.
Die Schweiz debattiert über das CO2-Gesetz, welches den CO2-Ausstoss reduzieren soll. Der Bund will damit den Klimawandel bekämpfen. Verschiedene Akteure machen jedoch Stimmung gegen die Vorlage, viele davon in der SVP.
Einer von ihnen ist Nationalrat Christian Imark (SO), welcher in der «Arena» eingeladen war. Für sein Argument, das Gesetz sei unnötig, verwendete Imark eine Grafik. Diese soll zeigen, wie sehr sich der CO2-Ausstoss pro Kopf der Schweizer in den letzten Jahren vermindert habe.
Zehn Korrekturen zu Imark-Grafik gegen CO2-Gesetz
Wie sich aber herausstellt, ist die Darstellung irreführend: ETH-Professor für Klimaphysik Reto Knutti korrigierte Imark nach der Sendung auf Twitter. «Gezeigt bei Imark sind alle Treibhausgase», erklärt Knutti. Also nicht nur CO2, sondern auch Methan, N2O, und andere.
Zudem seien für die Grafik die falsche Einheit verwendet worden, und die vertikale Achse beginne nicht bei null. Aber nicht nur das: Laut Knutti verwendete Imark für seine Darstellung die pro-Kopf-Emissionen mit dem CO2-Gesetz: «Imark spricht von ‹Realität› und zeigt Emissionen bis 2030 als Argument wie gut die Schweiz schon sei. Und zeigt dazu die 50 Prozent Reduktion bis 2030 *MIT* dem CO2 Gesetz, das es angeblich nicht braucht!»
Sowieso, schreibt Knutti weiter, sei die Zahl für 2030 falsch aufgeführt. Imark habe für dieses Jahr nicht pro-Kopf-Emissionen, sondern Länderemissionen gewählt.
Der Experte für Klimaphysik hat aber Übung darin, die Aussagen der SVP in dieser Thematik zu korrigieren. Es wird sicher nicht das letzte Mal sein.