Coronavirus: Diese Zückerchen gibt Bundesrat den Teenies
Die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus sorgen besonders bei Jungen für grossen Frust. Nun kommt ihnen der Bundesrat entgegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Frust in der jungen Generation ist aufgrund der einschneidenden Massnahmen gross.
- Nun gibt ihnen der Bundesrat punkto Sport und Kultur wieder ein Stück Freiheit zurück.
- Ab März werden auch Treffen mit 15 Personen im Freien wieder erlaubt.
Das Coronavirus rüttelt zwar sämtliche Generationen auf. Doch gerade bei den Jungen haben sich zuletzt dramatische Auswirkungen gezeigt. In der Stadt Zürich muss die Polizei die Präsenz erhöhen, da es vermehrt zu unerlaubten Treffen kommt. Beim Zürcher Stadelhofen kam es kürzlich zu wüsten Auseinandersetzungen.
«Es braucht Räume, wo sich die Jungen treffen können», appellierten daraufhin Psychologen.
Anfangs Woche der nächste Eklat: Über Tausend Personen feiern in Einsiedeln SZ unerlaubt Fasnacht. Am Abend gehen die Jungen mit Flaschen und Böllern auf die Polizei los.
Jetzt reagiert der Bundesrat. In seinem Öffnungsplan erhalten die Teenies ein paar Zückerchen. «Wir haben gemerkt, dass die junge Generation einen hohen Preis zahlt», stellte Gesundheitsminister Alain Berset klar.
Fussballspiel und Band-Probe bis 18 wieder erlaubt
Der Bundesrat hat nun im Kampf gegen das Coronavirus quasi eine neue Altersgruppe erfasst. Bis anhin waren sportliche Wettkämpfe nur bis 16 Jahre erlaubt. Ab dem 1. März dürfen Junge bis 18 Jahre wieder Wettkämpfe betreiben, jedoch ohne Publikum.
Auch werden Sporteinrichtungen draussen wie Kunsteisbahnen oder Tennisplätze geöffnet.
Die Altersgruppe darf ausserdem wieder Musik in Bands, Orchester und Chören machen – und sogar Konzerte veranstalten, schreibt der «Tagesanzeiger».
Jedoch nur, wenn im Publikum ausschliesslich unter 18-Jährige sitzen. Zudem sind Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit wieder zugänglich.
Entgegen kommt den Jungen sicherlich auch die Öffnung der Läden, die Shopping wieder möglich machen. Auch Zoos, Erlebnisparks oder Museen sind ab März wieder zugänglich.
Jugend trotzt dem Coronavirus: Parmelin bedankt sich für Durchhaltefähigkeit
Besonders entgegen kommt den Jungen die Anhebung der Personen-Limite bei Treffen im Freien. Durften sich bisher nur fünf Personen draussen im Park treffen, sind ab März wieder 15 Personen an spontanen Veranstaltungen erlaubt. In Innenräumen bleibt die 5-Personen-Limite bestehen.
Anpassen will der Bundesrat auch die Einreiseregeln für Kinder unter 12 Jahren. Diese werden von der Testpflicht auf das Coronavirus bei der Einreise ausgenommen.
Trotz der Zückerchen appellierte für einmal nicht der Gesundheitsminister, sondern Guy Parmelin an die Vernunft der Jugend. «Diese Zeit ist nicht einfach für euch», zeigte der Bundespräsident Verständnis.
Ihm sei bewusst, dass viele Junge unzufrieden seien. «Viele von euch beweisen in dieser Krise aber auch Einfallsreichtum.» Für die Durchhaltefähigkeit und Solidarität will sich Parmelin im Namen des Bundesrats bedanken. «Der Tunnel ist noch lang, aber wir alle versuchen ihn, wo immer möglich, zu verkürzen.»
Die definitiven Regeln zum Coronavirus werden in der Verordnung voraussichtlich nächsten Mittwoch angepasst. Zunächst konsultiert der Bundesrat noch die Kantone.