Elon Musk macht Bund nervös: X-Falle für Keller-Sutter

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Zürich,

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter eröffnet X-Account mitten in wachsender Kritik an Musks Plattform. Der Schritt löst heftige Diskussionen aus.

elon musk nervös
Bundespraesidentin Karin Keller-Sutter spricht waehrend der Aufzeichnung der Neujahrsansprache für das Jahr 2025, am Freitag, 27. Dezember 2024 in der Stiftsbibliothek in St. Gallen. (Archivbild) - keystone

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter eröffnete kürzlich einen X-Account, während viele Politiker und Medien die Plattform verlassen. Der Schritt sorgt für Kontroversen und Kritik.

Karin Keller-Sutter hatte ursprünglich einen anderen Plan für die Präsenz des Bundespräsidiums auf X. Wie der «SonntagsBlick» berichtet, schlug ihr Finanzdepartement vor einem Jahr vor, einen unpersönlichen Account für künftige Bundespräsidenten zu erstellen.

Eine Arbeitsgruppe lehnte laut «Persönlich» diesen Vorschlag jedoch ab. Gründe waren befürchtete Doppelspurigkeiten und mögliche Verwirrung in der Öffentlichkeit. Zudem entsprach die Idee nicht dem Kollegialitätsprinzip und hätte im Ausland den falschen Eindruck eines Staatsoberhaupts erwecken können.

Kritik an X-Präsenz

Parlamentarier fordern nun den Rückzug der offiziellen Schweiz von X. Mitte-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt äussert sich:

«Die offizielle Schweiz sollte X verlassen», sagt er laut der «Aargauer Zeitung». Er sieht keinen Sinn mehr in einem Austausch auf einer Plattform voller «Bots und Trolle».

Bist auf auf X?

Grünen-Nationalrat Gerhard Andrey bezeichnet X als «Horrorshow» und kritisiert die anhaltende Präsenz der Verwaltung auf der Plattform. Er erwartet, dass Bundesrat und Bundeskanzlei einen Ausstieg in Betracht ziehen.

Bundeskanzlei hält an X fest

Trotz der Bedenken plant die Bundeskanzlei vorerst, auf X zu bleiben. Sprecher Urs Bruderer erklärt: «Die sozialen Medien verändern sich schnell, Plattformen können an Bedeutung verlieren und neue können entstehen.»

Um unabhängiger zu werden, entwickelt die Bundeskanzlei eine eigene Informations-App für den Bundesrat.

Internationale Entwicklungen

In Deutschland forderte die Antidiskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman die Bundesregierung auf, X zu verlassen. Der Bundesgerichtshof und zwei Gewerkschaften haben diesen Schritt bereits vollzogen.

Kritiker werfen Elon Musk zudem vor, den X-Algorithmus zu manipulieren, um rechtsextreme Stimmen zu verstärken und westliche Demokratien anzugreifen. Dies sorgt für Nervosität in offiziellen Schweizer Kreisen.

Gefahr für die Meinungsäusserungsfreiheit

Tarek Naguib, Koordinator der NGO-Plattform Menschenrechte Schweiz, warnt: «Durch möglichst viel Getöse versucht er, jene zum Schweigen zu bringen, die sich für Gerechtigkeit und Vernunft einsetzen.»

Er sieht darin eine Gefahr für die Meinungsäusserungsfreiheit und die demokratische Willensbildung.

Kommentare

User #8633 (nicht angemeldet)

Warum der Bundesrat auf Social Media präsent sein will erschliesst sich mir eh nicht; der Bund betreibt ja eigene Webseiten und dann haben wir noch mit SRF ein Staatsfernsehen und Radio, worüber sich der Bundesrat ans Volk wenden kann.

Contamination

Zensoren und Blockierer sollen sich auf die Zenzurplattform Bluesky verziehen. Dort können sie sich gegenseitig zensieren und blockieren. Auf dem zensurfreien X haben die nichts zu suchen.

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