Grünen-Trede enttäuscht: «Dringlichkeit noch nicht ganz angekommen»
Die Schweizer Stimmbevölkerung hat die Biodiversitätsinitiative klar abgelehnt. Die Befürworterinnen und Befürworter sehen gerade deshalb Handlungsbedarf.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Biodiversitätsinitiative scheitert mit 63 Prozent Nein-Stimmen klar an der Urne.
- Die Befürworterinnen und Befürworter der Vorlage zeigen sich enttäuscht.
Das Schweizer Stimmvolk hat entschieden. Die Biodiversitätsinitiative scheitert mit 63 Prozent Nein-Stimmen klar. Auch das Ständemehr konnte bei weitem nicht erreicht werden. Die Vorlage sah vor, mehr Geld und mehr Flächen für die Förderung der biologischen Vielfalt zur Verfügung zu stellen.
Nach dem klaren Urteil der Stimmbevölkerung zeigen sich die Befürworterinnen und Befürworter enttäuscht. «Ich habe natürlich gehofft, dass es mehr Ja-Stimmen gibt», sagt die Grüne Nationalrätin Aline Trede.
Es sei bereits nach den Umfragen klar gewesen, dass die Initiative abgelehnt werde. «Aber ein gutes Resultat hätte geholfen», so die Bernerin.
«Vielleicht ist die Dringlichkeit noch nicht ganz angekommen»
Die Argumente der Gegner zur Biodiversitätsinitiative hätten anscheinend bei der Bevölkerung Anklang gefunden. «Das ist sehr schade», sagt Trede. Doch trotzdem müsse weiter in die Förderung der biologischen Vielfalt investiert werden.
«Denn der Biodiversität in unserem Land geht es nicht gut», so die Grüne Nationalrätin. Das würden die Wissenschaft, die Politik und auch die Gesellschaft so sehen. Doch: «Vielleicht ist die Dringlichkeit noch nicht ganz angekommen.»
Auch ohne die Umsetzung der Initiative könne etwas zur Verbesserung der Situation gemacht werden. «Finanzielle Mittel helfen immer, um die Biodiversität zu verbessern», sagt Trede. Gerade in den Städten und den Agglomerationen müsse viel mehr gehen.
«Wir haben so eine wunderschöne Natur in unserem Land und diese müssen wir unbedingt schützen.» Da könne niemand dagegen sein. «Wenn man zusammen an einem Tisch sitzt, findet man immer Lösungen, die schlussendlich allen helfen», ist sich die Grünen-Nationalrätin sicher.
Gegenvorschläge der Biodiversitätsinitiative hätten Mehrheit erreicht
Dass nicht geruht werden könne, findet auch der GLP-Nationalrat Beat Flach: «Wir müssen weiter vorwärtsmachen und die Biodiversität stützen.» Denn sie sei die Lebensgrundlage der Menschen.
«Die Biodiversität ist zu schützen, genauso wie das Klima», so Flach. Es brauche noch mehr Anstrengungen, bis die breite Gesellschaft realisiert, dass es Massnahmen brauche.
Der Aargauer ist einer von wenigen bürgerlichen Vertretern beim Ja-Lager der Initiative. «Wir müssen das Thema aus dem links-grünen Eck herausbringen», so Flach. Es hätte im Nationalrat zwei gute Gegenvorschläge geben, welchen die Mehrheit des Saales zugestimmt hätte. «Auch im bürgerlichen Lager», so Flach.