Mitte-Pfister rüffelt Nationalrat nach Fasnacht-Party in Einsiedeln
In Einsiedeln SZ fand am Montag ein unerlaubter Fasnachts-Umzug statt. Dabei war auch Mitte-Nationalrat Alois Gmür. Parteichef Pfister verurteilt die Teilnahme.
Das Wichtigste in Kürze
- Am illegalen Fasnachts-Umzug in Einsiedeln nahm auch Nationalrat Alois Gmür teil.
- Parteichef Gerhard Pfister ist darüber nicht erfreut.
In der Innerschweiz würde in normalen Jahren momentan Fasnacht gefeiert. Wegen des Coronavirus sind Umzüge und Versammlungen in diesem Jahr verboten.
In Einsiedeln SZ hielten sich gestern Montag aber nicht alle daran. Über 1000 Personen trafen sich zum traditionellen Sühudiumzug. Erst als die Polizei Bussen verteilte, löste sich die Versammlung auf.
An der Fasnachts-Party nahm auch ein Nationalrat teil: Mitte-Politiker Alois Gmür. Gegenüber 20 Minuten begründete er seine Teilnahme: «Das ist ein Virus, das die Menschen auch befällt. Da muss man hingehen, mit oder ohne Corona-Pandemie.»
Die Mitte: Entspricht nicht Haltung der Partei
Gerhard Pfister, Parteipräsident von «die Mitte», hat seinen Parteikollegen wegen dessen Teilnahme gerügt. Die Teilnahme am Umzug sei Gmürs persönliche Entscheidung. Sie entspreche nicht der Haltung der Partei.
Als Nationalrat sei Gmür eine öffentliche Person. Er habe damit eine gewisse Vorbildfunktion, sagte Pfister dem «Tages-Anzeiger». Das Verhalten von Gmür entspreche nicht dem, was man der Bevölkerung in Corona-Zeiten leider vorschreiben müsse.
Ähnlich äusserte sich die Mitte-Fraktionschefin Andrea Gmür. Die Fasnacht sei eine Zeit, in der man vor überschäumender Freude manchmal den Geist ausschalte. Aber das solle nichts rechtfertigen. Alois Gmür sei für sein Verhalten selber verantwortlich.