SP-Spitze in Kiew: Zwischen Sozi-Gesprächen und Drohnenalarm

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Ukraine,

Drei Vertreter der SP Schweiz besuchen aktuell ihre Genossen in der Ukraine. In der Nacht mussten sie zweimal in den Bunker.

SP-Spitze Ukraine Kiew
Die SP-Spitze mit Nationalrätin Farah Rumy (2. v. l.), Nationalrat Fabian Molina (hinten) und Co-Präsident Cédric Wermuth (rechts). - Instagram/@Inside SP

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Delegation der SP besucht in Kiew die dortige sozialdemokratische Plattform.
  • Die SP Schweiz soll beim Aufbau der Partei unterstützen.
  • Luftalarme und ein Besuch in Butscha machen die Schweizer Delegation nachdenklich.

Zusammen mit seinen Nationalrats-Gschpänli Farah Rumy und Fabian Molina weilt SP-Co-Präsident Cédric Wermuth zurzeit in der Ukraine. Sie wurden eingeladen von der dortigen sozialdemokratischen Plattform. Primär geht es also um Politik. Der Ukraine-Krieg liess sich aber natürlich nicht ausblenden – und hat die SP-Delegation tief beeindruckt.

SP-Spitze bekommt Ukraine-Krieg selbst mit

Das lag nicht nur daran, dass die drei auch den Ort Butscha besucht haben. Dort hat die russische Armee im Frühling 2022 ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Schon auf dem Hinweg berichtet Fabian Molina, wie «wahnsinnig surreal» alles sei.

Zum Beispiel, wenn der Begleiter der sozialdemokratischen Plattform der Ukraine davon erzählt, dass er bald rekrutiert werden könnte. Und nach einem Monat Training an die Front müsste. Später, während des Besuchs des Mahnmals in Butscha, seien abgeschossene Drohnen zu hören gewesen: «Der Krieg geht weiter – ganz nah.»

Dies erleben die Schweizer SPler bereits in der ersten Nacht hautnah. Um Mitternacht müssen sie wegen eines Drohnenalarms in den Bunker des Hotels. Eine Stunde gibt es Entwarnung und man wünscht via Instagram allen Daheimgebliebenen «Gute Nacht». Doch ein paar Stunden später folgt bereits der nächste Alarm – wieder ab in den Bunker.

Rumy Wermuth Molina Butscha
"Auf der Rückfahrt haben wir kaum gesprochen", schreibt SP-Nationalrätin Farah Rumy zu diesem Bild ihrer beiden Begleiter, SP-Co-Präsident Cédric Wermut (links) und SP-Nationalrat Fabian Moli - Instagram/@Inside SP

Für Farah Rumy eine unruhige Nacht, die seltsame Gefühle hinterliess, aber Alltag für die Bevölkerung von Kiew. Noch tiefer bewegt ist die SP-Delegation aber auf der Rückfahrt von Butscha. «Wir haben kaum gesprochen», postet Rumy zusammen mit einem Bild ihrer zwei Kollegen, die schweigend zum Fenster hinausstarren.

Partnerschaft mit ukrainischen Genossinnen und Genossen

Politischen Austausch gab es natürlich auch. Im Rahmen eines öffentlichen Anlasses hat die Schweizer SP-Delegation eine Partnerschaft mit der ukrainischen sozialdemokratischen Plattform unterzeichnet. Die SP soll die noch junge Gruppierung dabei unterstützen, sich als Partei zu formieren.

Kiew Molina Wermuth Rumy
Austausch der SP-Delegation (rechts, v. l. n. r.: Fabian Molina, Cédric Wermuth und Farah Rumy) mit der Parlamentarischen Freundschaftsgruppe Ukraine-Schweiz in Kiew am 13. Februar 2025. - Instagram/@Inside SP

Gestern Nachmittag gab es einen «spannenden und fundierten Austausch» mit den Mitgliedern der Parlamentarischen Freundschaftsgruppe Ukraine-Schweiz. Bei den Gesprächsthemen dürfte die offizielle Schweiz nicht nur gut weggekommen sein: Unterstützung durch die Schweiz, Sanktionen gegen Russland und die Verwendung der Gewinne der russischen Zentralbank für den Wiederaufbau. Wie der SP-Co-Präsident Wermuth wohl dabei die Haltung der Schweizer Regierung erklärt hat?

Kommentare

User #2533 (nicht angemeldet)

Fara Rumy, Fabian Molina und Co. Sind diejenigen welche die Kantone nicht abstimmen lassen wollen bezüglich der EU Knebelverträge. Eine EU welch sich gerade in der Auflösung befindet. Bis 2028 wird diese Abstimmung obsolet weil es bis dann die EU längst nicht mehr gibt. In Europa ist der Zug abgefahren. Die Musik spiel anderswo. Die nicht vom Volk gewählten hoch bezahlten EU Funktionäre haben auf der gesamten Linie versagt. Und die Linken Politiker werden überall weggewälzt werden. Jedoch wird es Jahre wenn noch Jahrzehnte brauchen um den angerichteten Schaden einigermassen zu reparieren. Ob wir die Zeit dazu haben bezweifle ich allerdings.

User #5563 (nicht angemeldet)

Das Molina ist wie immer, mit von der Partie bei solchen gesponserten Vereinsausflügen.

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