SVP Chef Marco Chiesa begrüsst nationale Maskenpflicht
Seit Montag gelten landesweit verschärfte Corona-Massnahmen. Marco Chiesa, Präsident der SVP, äussert sich im Nau.ch-Interview zur neuen Strategie des Bundes.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Montag gelten in der Schweiz die erweiterten Corona-Massnahmen.
- SVP-Präsident Marco Chiesa spricht im Interview mit Nau.ch über die neuen Einschränkungen.
- Er begrüsst die Ausweitung der Maskenpflicht, plädiert aber für mehr Föderalismus.
Am Sonntag hat der Bundesrat neue Massnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus beschlossen. Neu gibt es Einschränkungen für private Veranstaltungen, keine öffentlichen Versammlungen von mehr als 15 Personen und eine ausgeweitete Maskenpflicht.
Im Video-Interview mit Nau.ch äussert sich der SVP-Präsident zu den neuen Corona-Massnahmen des Bundes. Zudem warnt der ehemalige Leiter eines Altersheimes vor einem erneuten Besuchsverbot.
Keine hysterische Politik
Als Tessiner hat er die erste Corona-Welle hautnah miterlebt. Trotzdem ist der SVP-Präsident grundsätzlich kein Befürworter der neuen Einschränkungen – auch wenn er einige Massnahmen verstehen könne.
«Wir sollten keine hysterische Politik machen», mahnt Chiesa. Stattdessen sollen sich die Kantone um die Massnahmen kümmern. «Der Föderalismus ist in der aktuellen Lage die beste Lösung», meint der Tessiner.
Das habe sich während der ersten Welle in seinem Heimatkanton gezeigt, als das Tessin besonders viele Fallzahlen verzeichnen musste. «Damals waren kantonale Lösungen auch der richtige Weg», sagt Chiesa.
SVP: Parteipräsident Marco Chiesa stören Masken nicht
Auch beim Verbot der Grossveranstaltungen ist der Neopräsident der SVP skeptisch: «Wir müssen lernen, mit der Corona-Krise zu leben», findet Chiesa. Mit dem richtigen Schutzkonzept und dem korrekten Verhalten der Besucher sei es durchaus möglich, vernünftige Lösungen für Grossveranstaltungen zu finden.
Die erweiterte Maskenpflicht findet der Tessiner hingegen eine sinnvolle Massnahme. «Es stört mich nicht, eine Maske zu tragen – das ist eine Frage des Respekts», sagt Chiesa zu Nau.ch. Wo es nötig sei, sollen die Schutzmasken getragen werden, ergänzt er.
«Einsamkeit kann auch töten»
Damit schliesst Chiesa wohl auch alle Altersheime ein, in welchen bei einer Corona-Erkrankung ein besonders hohes Risiko besteht. Bis im Frühling war er selber Leiter eines Altersheimes und weiss deshalb bestens Bescheid, wo Handlungsbedarf besteht.
Die Frage nach der richtigen Handhabung sei keine einfache, betont Chiesa. «Ich hoffe sehr, dass in Altersheimen keine weiteren Massnahmen getroffen werden müssen. Ansonsten werden die Bewohner erneut sehr einsam sein», so der SVP-Parteipräsident.
Ein erneutes Besuchsverbot könne für die älteren Menschen drastische Folgen haben, warnt Chiesa. Auch wenn das Coronavirus in Altersheimen ein grosses Risiko darstelle, gäbe es auch andere Probleme. Für den ehemaligen Altersheim-Leiter ist klar: «Man kann auch an Einsamkeit sterben.»