SVP: Hurter will privates Sicherheitspersonal am Flughafen Zürich
Wer über den Flughafen Zürich reisen will, muss warten. Das schade dem Image der Schweiz, findet Thomas Hurter (SVP). Privates Sicherheitspersonal soll her.
Das Wichtigste in Kürze
- Thomas Hurter hat sich ein Gegenmittel zu den Wartezeiten am Flughafen Zürich überlegt.
- Der SVP-National will, dass privates Sicherheitspersonal die Kantonspolizei unterstützt.
- Die FDP kann sich damit anfreunden, Grüne, GLP und EVP lehnen entschieden ab.
Passagiere am Flughafen Zürich zeigten sich in den letzten Wochen verärgert: Vor den Sicherheitskontrollen bilden sich immer wieder lange Warteschlangen, das Personal ist ausgelastet.
Nationalrat Thomas Hurter (SVP) sieht die Gefahr, dass diese Bilder dem Image des Flughafens schaden. Als Linienpilot der Swiss fliegt er derzeit Langstrecken. Gegenüber «20 Minuten» sagt er, dass die Flüge trotz des Preisanstieges gut gefüllt seien. «In den Sommerferien dürfte der Ansturm auf den Flughafen also noch zunehmen.»
Die Bilder von langen Warteschlangen seien «ärgerlich» und würden dem Image des Flughafens, der Luftfahrt und der Schweiz allgemein schaden. Der Lösungsvorschlag des Schaffhausers: Private Sicherheitsfirmen sollen die Polizei bei den Kontrollen unterstützen.
An den Flughäfen Basel und Genf wird dies bereits umgesetzt – mit Erfolg: Die Wartezeiten sind um einiges kürzer, wobei die Flughäfen auch kleiner sind.
Im kantonalen Gesetz ist jedoch verankert, dass die Kantonspolizei Zürich für die Flughafensicherheit zuständig ist. Eine solche Regelung müsste also gesetzlich angepasst werden.
SVP und FDP sagen Ja, der Rest sagt Nein
Unterstützung findet der Vorschlag der SVP bei der bürgerlichen FDP. Fraktionspräsident André Müller äussert sich gegenüber der Zeitung positiv: Sofern die Qualität stimme, sei die FDP grundsätzlich dafür, dass private Sicherheitsfirmen bei der Sicherheitskontrolle zugelassen werden.
Die Grünen, die GLP und die EVP lehnen den Vorschlag ab. Die Sicherheitsaufgaben müssten nur aus der Hand der Kantonspolizei erledigt werden. Eine Privatisierung hätte «nur Nachteile», unterstreicht die EVP. Zehn Minuten längere Wartezeit, um tausende Kilometer zu fliegen sei zumutbar, finden die Grünen.
Der parteilose Sicherheitsdirektor Mario Fehr hält ebenso wenig von der Forderung. Der Regierungsrat habe der Bevölkerung beim Flughafengesetz zugesichert, dass die Sicherheit am Flughafen Zürich unverändert aus einer Hand durch die Kantonspolizei gewährleistet werde. «Dies gilt selbstverständlich nach wie vor.»