«Arena»: Manuel Akanji spricht in der SRF-Sendung über Rassismus
In der SRF-Sendung «Arena» wurde am Freitagabend unter dem Motto «Jetzt reden Schwarze» diskutiert. Dortmund-Verteidiger Manuel Akanji fand dabei klare Worte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SRF-Sendung «Arena» machte am Freitagabend Rassismus zum Thema.
- Unter dem Motto «Jetzt reden Schwarze» wurde auch BVB-Star Manuel Akanji zugeschaltet.
- Der dunkelhäutige Schweizer Nati-Star fand dabei zum Thema klare Worte.
George Floyds (†46) Tod sorgte weltweit für grosses Entsetzen und löste eine Welle der Solidarität mit dunkelhäutigen Menschen aus. Das Thema Rassismus wurde am Freitagabend auch in der SRF-Sendung «Arena» diskutiert.
Das Motto der Diskussionsshow: «Jetzt reden Schwarze». Dabei bildeten drei Personen aus der Politik und ein Komiker die Hauptrunde. Etwas zu sagen hatte aber auch Nati-Star Manuel Akanji, der bei einem zuvor aufgezeichneten Interview zu Wort kam.
Und der Schweizer, dessen Vater aus Nigeria stammt, findet zum Thema klare Worte: «Der Tod von George Floyd muss eine Wende einleiten. Ich wünsche mir, dass endlich Taten folgen. Dass Rassismus vermehrt aufgedeckt und verurteilt wird. Ich erhoffe mir von den Protesten ein Umdenken in der Gesellschaft.»
Akanji erlebt auch selbst schon Rassismus
Auf das Video des brutalen Mordes von George Floyd angesprochen meint Akanji: «Es hat mich wütend und auch traurig gemacht, dass so etwas im 21. Jahrhundert noch passieren kann.»
Es habe ihm weh getan, zu sehen, dass ein Mensch einen anderen Menschen so misshandeln könne. «Und dann kam es noch von einem Polizisten aus, der ja eigentlich Personen beschützen sollte.»
Akanji weiss, wovon er spricht, wenn es um Rassismus geht. Es sei ein Alltagsproblem und auch er habe es schon oft erlebt, erklärt der Zürcher in der «Arena». «Zum Beispiel, wenn ich nach draussen gehe, um einzukaufen.»
Das Problem sei weitverbreitet – und zwar nicht nur in Amerika. «Auch in Deutschland und in der Schweiz, es geschieht überall, sogar schon bei Kindern auf dem Spielplatz», sagt Akanji.
Akanji hält Schweizern in «Arena» den Spiegel vor
Bekanntlich hat auch der Sport weltweit – insbesondere der Fussball – ein Rassismus-Problem. Zahlreiche Bananen wurden schon auf Spielfelder geworfen, unzählige hasserfüllte Sprechgesänge hallten schon durch Arenen.
Diese Handlungen sind in der Schweiz zwar nicht an der Tagesordnung, doch auch hierzulande ist Rassismus im Fussball zu erkennen. Manchmal braucht es dafür aber die Perspektive eines Betroffenen.
Akanji hält den Zuschauern der «Arena» – also Herr und Frau Schweizer – den Spiegel vor und sagt: «Im Zusammenhang mit der Schweizer Nati hat man öfters gehört, dass man nur ‹richtige Schweizer› wolle. Ich meine, was sind denn ‹richtige Schweizer› und ‹nicht richtige Schweizer›?»
SRF-Moderator Sandro Brotz will von dem Dortmund-Star dann wissen, was sich aus seiner Sicht verändern sollte. Der 24-Jährige findet klare Worte: «Menschen müssen bereit sein, sich zu hinterfragen und weiterzubilden. Man darf nicht wegschauen, wenn etwas passiert, sondern sollte sich für betroffene Personen einsetzen.»
Akanji geht mit gutem Beispiel voran
Der BVB-Verteidiger geht in diesem Zusammenhang als Vorbild voran. In seiner Rolle als Fussballer forderten er und seine Teamkollegen Gerechtigkeit für George Floyd. Auf einem seiner Trainingsleibchen stand geschrieben: «Nicht schwarz, nicht weiss, nicht gelb, nicht rot – Mensch».
Auch als Vater versucht er diese Werte vorzuleben. Vor rund einem Monat sind Manuel Akanji und seine Frau Melanie nämlich Eltern von Sohnemann Aayden Malik Adebayo geworden.
In der «Arena» sagte der junge Vater, dass sie dem Kleinen vor allem eines vorleben möchten: «Er soll stolz darauf sein, wer er ist und er soll andere so akzeptieren, wie sie sind».
Egal wie man aussehe, man sollte einander mit Respekt behandeln, so der Fussballer. Ich bin der Ansicht, dass wir alle gleich sind. Ob man schwarz oder weiss oder gelb oder was auch immer ist.»