Brad Parscale: Ex-Wahlkampfmanager von Donald Trump festgenommen
Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige Wahlkampfleiter von Donald Trump wurde verhaftet.
- Brad Parscale hatte bei einem Ehestreit seine Waffe geladen und mit Suizid gedroht.
Am Montag veröffentlichte Aufnahmen einer Körperkamera eines Polizisten zeigen, wie der 44-Jährige am Vortag vor seinem Haus in Fort Lauderdale im Bundesstaat Florida überwältigt und mit Handschellen gefesselt wurde.
Der Polizei zufolge soll Brad Parscale bei einem Streit mit seiner Frau eine Waffe geladen und gedroht haben, sich das Leben zu nehmen. Der mehr als zwei Meter grosse Parscale wurde in eine psychiatrische Klinik zwangseingewiesen. Auf seinem Grundstück fanden die Polizisten laut Medienberichten vier Gewehre sowie sechs Pistolen oder Revolver.
Brad Parscale soll seine Frau geschlagen haben
In den Tagen zuvor soll Parscale seine Frau geschlagen haben. Ein Polizist schrieb in seinem Bericht, er habe blaue Flecken an den Armen, auf der Stirn und einer Wange von Candice Parscale gesehen. Die 41-Jährige habe angegeben, von ihrem Mann geschlagen worden zu sein.
Am Montag veröffentlichte Polizeiaufnahmen zeigen, wie Candice Parscale in Bikini und mit einem umschlungenen Handtuch vor ihrem Haus steht und den Beamten schildert, ihr Mann handle «verrückt» und habe eine geladene Waffe. «Ich glaube, ich habe einen Schuss gehört», sagte sie.
Polizisten konnten Parscale schliesslich überzeugen, das Haus zu verlassen. Der Ex-Wahlkampfmanager trug dabei nur eine kurze Hose und hatte eine Bierdose in der Hand. Ein Polizist warf Parscale kurz darauf zu Boden. Der 44-Jährige wiederholte mehrfach, er habe nichts getan. Nach Angaben der Polizei schien er betrunken zu sein.
Brad Parscale im Juli von Trump entlassen
Trump hatte Parscale im Juli als Leiter seines Wahlkampfteams entlassen. Zuvor waren bei einer Wahlkampfveranstaltung in Tulsa im Bundesstaat Oklahoma - dem ersten Auftritt vor Anhängern nach mehrmonatiger Corona-Zwangspause - deutlich weniger Zuhörer erschienen als erwartet und angekündigt. Parscale arbeitete aber weiter für Trump und war für Digitales zuständig.
Trumps Wahlkampf-Kommunikationsdirektor Tim Murtaugh machte nach dem Vorfall vom Sonntag «widerwärtige persönliche Angriffe» der oppositionellen Demokraten und von Trump-kritischen Republikanern für Parscales Probleme verantwortlich - ohne genau zu erklären, was er damit meinte.