Donald Trump lädt zu Mega-Event im Rosengarten

Donald Trump kündigte am Donnerstag an, er wolle schon diesen Samstag seine erste grosse Wahlkampf-Veranstaltung seit seiner Corona-Erkrankung abhalten. Zur Erinnerung: Seit dem Bekanntwerden seiner Infektion sind weniger als zehn Tage vergangen.

Aus der geplanten Kundgebung wird nun aber doch nichts: Sein Wahlkampfteam gab am Freitag bekannt: Donald Trump verschiebt seinen Auftritt am internationalen Flughafen von Orlando (Florida) auf Montagabend.

Doch der Samstag soll trotzdem nicht ohne Trump-Auftritt vorübergehen. Der US-Präsident lädt nämlich zu einem Mega-Event im Rosengarten des Weissen Hauses. Ein Regierungsvertreter bestätigte am Freitag entsprechende Medienberichte.

Demnach will Trump vor seinem Amtssitz über das Thema «Recht und Ordnung» sprechen und zwar von seinem Balkon aus. Laut «CNN» wurden 2000 Personen eingeladen.

2000 Personen an dem Ort, an dem sich Ende September der «Superspreader-Event» ereignete und sich mehrere Trump-Mitarbeiter infizierten? Kann das gut gehen?

Klar, Trump wird dieses Mal nicht in der Nähe der Teilnehmer sein. Und laut einer Quelle müssen Teilnehmer Masken bringen und bei allen werde die Temperatur gemessen.

Doch die Aussicht, eine solch grosse Veranstaltung zu planen, während sich das Coronavirus nach wie vor in den Trump-Reihen ausbreitet, macht gemäss «CNN» auch die Vertrauten des Präsidenten nervös.

Trump war am Donnerstag vergangener Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Infektion machte er in der Nacht zum Freitag publik. Er wurde in der Folge drei Tage im Krankenhaus behandelt. Am Montag kehrte der 74-Jährige ins Weisse Haus zurück.

Trumps Leibarzt Sean Conley erklärt am Donnerstag: Er erwarte «die sichere Rückkehr des Präsidenten zu öffentlichen Verpflichtungen» für Samstag. Die Covid-19-Therapie habe «extrem gut» angeschlagen, Trumps Werte seien «stabil».

Experten haben allerdings Zweifel angemeldet und fragen sich: Ob der mit starken Medikamenten behandelte Präsident so schnell wieder in den politischen Alltag zurückkehren sollte. Auch wegen eines möglichen Ansteckungsrisikos für andere.

Die Corona-Diagnose hatte Trumps Wahlkampf nur wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl am 3. November aus der Bahn geworfen. Trump liegt in Umfragen teilweise deutlich hinter seinem Herausforderer Joe Biden.