Donald Trump verteidigt in Abschiedsrede Bilanz seiner Amtszeit
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump hat seine Abschiedsrede als US-Präsident veröffentlicht.
- Darin ruft er zum Gebet für die neue Regierung auf und verteidigt seine Amtszeit.
«Wir haben amerikanische Stärke zu Hause wiederhergestellt - und amerikanische Führung im Ausland», sagte Trump am Dienstag laut vorab veröffentlichten Auszügen in einer Videoansprache.
«Wir haben die grösste Wirtschaft in der Geschichte der Welt aufgebaut», sagte der Republikaner, dessen Amtszeit am Mittwochmittag endet, weiter. Er sei auch besonders «stolz» darauf, als «erster US-Präsident seit Jahrzehnten keine neuen Kriege begonnen» zu haben.
Zugleich rief der scheidende Präsident die US-Bürger auf, für den Erfolg der Regierung seines Nachfolgers Biden zu «beten»: «Diese Woche führen wir eine neue Regierung ins Amt ein und beten für ihren Erfolg, Amerikas Sicherheit und Wohlstand zu bewahren.» Bidens Namen erwähnte Trump in den veröffentlichten Redeauszügen nicht.
Der Rechtspopulist hat seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November bis heute nicht eindeutig eingeräumt und Biden auch nicht zu dessen Sieg gratuliert. Trump hatte vielmehr wochenlang ohne jede Beweise angeblichen Wahlbetrug angeprangert und versucht, den Wahlausgang zu kippen.
Am 6. Januar stürmten radikale Trump-Anhänger dann den US-Kongress, um die endgültige Bestätigung von Bidens Wahlsieg zu verhindern. Trump hatte seine Anhänger zuvor in einer aufwieglerischen Rede zum Marsch auf das Kapitol aufgerufen und wird deswegen für die Gewalt mitverantwortlich gemacht. Das US-Repräsentantenhaus leitete vor einer Woche ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump wegen «Anstiftung zum Aufruhr» ein.
In seiner Abschiedsrede sagte der scheidende Präsident am Dienstag, politische Gewalt sei «ein Angriff auf alles, was wir als Amerikaner wertschätzen. Sie kann nie toleriert werden.» An seine Anhänger gerichtet sagte Trump weiter: «Die Bewegung, die wir begonnen haben, ist nur der Anfang.»
Trump wird Bidens Vereidigung nicht beiwohnen, sondern vor der Zeremonie in sein Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida fliegen. Er ist der erste Präsident seit mehr als 150 Jahren, der der Amtseinführung seines Nachfolgers fernbleibt.