Ukraine Krieg: Erstes Getreideschiff in Türkei angekommen

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Im Ukraine-Krieg ist ein erstes Getreideschiff von Odessa in der Türkei angekommen. Vor der Weiterfahrt nach Libanon wird nun die Ladung inspiziert.

Die mit Mais beladene «Razoni» in türkischen Gewässern
Die mit Mais beladene «Razoni» in türkischen Gewässern - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Das erste Getreideschiff aus Odessa ist vor der Türkei angekommen.
  • Hier wird nun geprüft, dass neben den 26'000 Tonnen Mais keine Waffen geschmuggelt werden.
  • Erst nach der Inspektion ist gemäss dem Getreide-Abkommen die Weiterfahrt erlaubt.

Das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges ist in der Türkei eingetroffen.

Der Frachter habe die Einfahrt zum Bosporus im Schwarzen Meer erreicht, berichtete am Dienstagabend ein Team der Nachrichtenagentur AFP. Das mit Mais beladene Schiff «Razoni» soll am Mittwoch inspiziert werden. Wie lange die Inspektion dauert, ist unklar. Indes forderten viele Stimmen, dass rasch weitere Getreidelieferungen folgen müssen.

Ukraine Krieg
«Razoni» ist das erste Getreideschiff, das im Ukraine-Krieg aus dem Hafen von Odessa ausgelaufen ist. - Keystone

Das in Sierra Leone registrierte, 186 Meter lange Schiff war am Montagmorgen mit 26'000 Tonnen Mais von Odessa gestartet. Ziel ist der libanesische Hafen Tripoli. Bevor es dorthin fährt, soll es von Vertretern Russlands, der Ukraine, der Türkei und der UNO in Augenschein genommen werden. Die Inspektion soll auf offener See vor Istanbul erfolgen, das Schiff soll also nicht in den Hafen einlaufen.

Es handelt sich um die erste genehmigte Ausfuhr, seit die Ukraine und Russland am 22. Juni in Istanbul ein Getreideabkommen unterzeichnet haben. Russland blockierte im Ukraine-Krieg zuvor den Export von Getreide aus ukrainischen Häfen. Die Einigung war unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen erfolgt.

Razoni
Die Position des Frachters «Razoni» um Mitternacht. - vesselfinder.com

Kiew und Moskau verpflichten sich dabei, sichere Korridore für die Frachtschiffe auf dem Schwarzen Meer zu respektieren. Dafür soll dort auf militärische Aktivitäten verzichtet werden.

Am Montag war das Auslaufen des Schiffs international als «erster Schritt» zur Linderung der globalen Nahrungsmittelkrise begrüsst worden. Die EU und die Nato forderten Russland aber auch auf, das Getreideabkommen mit der Ukraine «vollständig umzusetzen».

Ukraine-Krieg: 16 Getreideschiffe warten in Odessa auf Ausfahrt

Auch das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, es sei nun vor allem wichtig, dass noch weitere Schiffe auslaufen könnten. Es werde «mit Hochdruck» weiter daran gearbeitet, alternative Transportrouten für das Getreide zu schaffen. Nach Angaben Kiews warten im Hafen von Odessa mindestens 16 weitere Getreideschiffe auf die Ausfahrt.

wladimir putin
Wolodymyr Selenskyj im Ukraine-Krieg. - Keystone

«Wir müssen abwarten, ob das Abkommen funktioniert und ob die Sicherheit tatsächlich gewährleistet ist.» Dies sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag in einer Videoansprache. Kiew wirft Russland auch vor, ukrainisches Getreide in den besetzten Gebieten zu stehlen. Es soll dann in verbündete Länder in Afrika und im Nahen Osten, zum Beispiel Syrien, verschifft werden.

Ukraine-Krieg: Inspektionen sollen Waffenlieferungen verhindern

Am vergangenen Mittwoch war in Istanbul das im Abkommen vorgesehene Koordinationszentrum für den Getreideexport eröffnet worden. Dort sollen russische, ukrainische, türkische und UNO-Vertreter künftig gemeinsam die sichere Durchfahrt ukrainischer Frachtschiffe auf den festgelegten Routen überwachen. Die Schiffe sollen ausserdem in Istanbul bei ihrer Ankunft und Abfahrt inspiziert werden, um heimliche Waffenlieferungen zu verhindern.

In den ukrainischen Häfen sind wegen dem Ukraine-Krieg bis zu 25 Millionen Tonnen Getreide blockiert. Die Ukraine und Russland gehören zu den weltweit grössten Getreideproduzenten. Vor Beginn des Krieges lieferten beide Länder zusammen etwa 30 Prozent des weltweit gehandelten Weizens. Die Exportblockade trifft insbesondere arme Länder, die stark von Importen aus Russland und der Ukraine abhängig sind.

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