EU-Chefdiplomat bittet Minister um Munition für Ukraine
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Brief bittet EU-Aussenbeauftragter Josep Borrell um Munition für die Ukraine.
- Hintergrund sind Sorgen, dass dem Land demnächst dringend benötigte Munitionstypen fehlen.
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell ruft die EU-Staaten zu einer Ausweitung der Munitionslieferungen an die Ukraine auf.
Er habe die Verteidigungsminister in einem Brief darum gebeten, Munition abzugeben, die sie in ihren Beständen haben oder demnächst geliefert bekommen, erklärte Borrell am Dienstag. Die Ukraine sollte bei dem Bedarf Priorität haben. Es gehe derzeit um Wochen und nicht um Monate.
Hintergrund des Appells sind Sorgen, dass der Ukraine in der nächsten Zeit dringend benötigte Munitionstypen fehlen könnten. Insbesondere geht es dabei um Artilleriegeschosse.
Angst vor russischer Offensive
«In den kommenden Wochen und Monaten wird Russland wahrscheinlich seine Offensive wiederaufnehmen, um die Initiative zurückzugewinnen. Sollte Russland erfolgreich sein, wird es sehr schwierig und kostspielig sein, dies wieder umzukehren», heisst es in einem im Kreis der EU-Staaten zirkuliertem Dokument. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers brauche es deswegen eine Million Schuss 155-mm-Munition.
Russland verschiesst nach den Angaben in dem Papier durchschnittlich 20'000 bis 60'000 Schuss Artilleriemunition pro Tag, die Ukraine hingegen nur 2000 bis 7000 Schuss pro Tag.