HDP-Opposition wirft Erdogan «Kriegspolitik» als Wahltaktik vor
Die pro-kurdische HDP-Opposition wirft dem türkischen Staatschef Erdogan «Kriegspolitik» als Wahltaktik vor. So wolle er seine Lebenszeit verlängern.
Das Wichtigste in Kürze
- Erdogan wird von der Oppositionspartei HDP heftig kritisiert.
- Sie wirft ihm vor, «Krieg» zu betreiben, um länger im Amt bleiben zu können.
Die pro-kurdische Oppositionspartei HDP wirft der Regierung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vor, «Krieg» aus wahltaktischen Gründen zu treiben. Das Regierungsbündnis zwischen Erdogans AKP und der ultranationalistischen MHP habe erkannt, dass es verlieren werde.
«Es hat den Wahlkampf mit seiner Kriegspolitik eröffnet, um seine politische Lebenszeit zu verlängern», sagte die HDP-Ko-Vorsitzende Pervin Buldan am Dienstag im türkischen Parlament. Jeder solle die «Kriegsgesinnung der AKP-MHP» sehen, die «für den Fortbestand ihrer Herrschaft Menschenleben missachtet.» In der Türkei sind Wahlen für Juni 2023 angesetzt.
Seit der Nacht zum Sonntag geht die Türkei gegen die syrische Kurdenmiliz YPG und die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK mit zahlreichen Luftangriffen im Nordirak und in Nordsyrien vor.
«Dubiose Explosion»
Erdogan hatte auch eine Bodenoffensive gegen kurdische Stellungen in Syrien und im Irak in Betracht gezogen.
Dass es unmittelbar vor den Luftangriffen auf «zivile Siedlungsgebiete» in Syrien zu einer «dubiosen Explosion» in Taksim (Istanbul) kam, «ist definitiv kein Zufall», sagte Buldan weiter. Es gebe viel aufzuklären. Doch anstatt aufzuklären stürze sich die Regierung auf «Kriegspolitik».
Die türkische Regierung hatte ihre Luftangriffe in Zusammenhang mit einem Anschlag auf der Istanbuler Einkaufsstrasse Istiklal vor über einer Woche gebracht. Sie sieht YPG und PKK als Drahtzieher des Anschlags, beide hatten das jedoch zurückgewiesen. Die Ermittlungen laufen noch, die genauen Umstände der Tat sind ungeklärt.