IS-Anhängerin aus Syrien in Deutschland gelandet

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Deutschland,

Die IS-Anhängerin Laura H. ist am Samstagabend in Deutschland gelandet.

Al-Hol Syrien
Das Flüchtlingslager Al-Hol in Nordsyrien. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • 30-jährige Hessin und ihre Kinder aus Flüchtlingslager Al-Hol zurückgeführt.

Die 30-jährige Hessin und ihre drei Kinder seien aus dem Irak kommend um 21.10 Uhr am Frankfurter Flughafen eingetroffen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei der Nachrichtenagentur AFP. Die weiteren Ermittlungen übernehmen demnach die Sicherheitsbehörden des Landes Hessen. Medienberichten zufolge blieb Laura H. zunächst auf freiem Fuss.

Damit wurde erstmals eine erwachsene Anhängerin der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus Syrien nach Deutschland zurückgeholt. Wie der «Spiegel» berichtete, hatte das Auswärtige Amt die Hessin und ihre Kinder in Zusammenarbeit mit einer US-Hilfsorganisation aus dem Gefangenenlager Al-Hol in Nordsyrien geholt. Demnach wird in Deutschland gegen die 30-Jährige schon länger wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe sowie wegen Verletzung der Fürsorgepflicht für ihre Kinder ermittelt.

Da die bisher gesammelten Hinweise für einen Haftbefehl nicht ausreichten, blieb die Deutsche zunächst auf freiem Fuss, berichtete der «Spiegel» unter Berufung auf Sicherheitskreise. Allerdings sei Laura H. noch am Flughafen der Pass entzogen und eine Ausreisesperre verhängt worden. Um die Kinder soll sich demnach nun eine enge Verwandte der IS-Anhängerin kümmern.

Laura H. hatte sich dem «Spiegel» zufolge 2016 mit ihren Kindern und ihrem Mann, einem US-Bürger, der aus Somalia stammen soll, auf den Weg nach Syrien gemacht. Dort schloss sie sich den IS-Extremisten an. Schon vor ihrer Ausreise sympathisierte sie demnach mit der salafistischen Szene in Deutschland. Sie betrieb eine Art Onlineshop für orientalische und islamische Mode, in dem auch Gewänder mit Vollverschleierung sowie Kopftücher für kleine Mädchen angeboten wurden.

Im Internet postete sie dem «Spiegel» zufolge auch einen Spendenaufruf eines vermeintlichen Syrien-Hilfsvereins, der in Wirklichkeit zur Salafisten-Szene gehört und seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Ihr Mann soll später in Syrien getötet worden sein. Kurz darauf sei Laura H. von kurdischen Sicherheitskräften festgenommen worden, hiess es in dem Bericht weiter. Laura H. soll sich nach eigenen Angaben mittlerweile von der Ideologie des IS gelöst haben, berichtete der «Spiegel».

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