Selenskyj schlägt Nato-Schutz für unbesetzten Teil der Ukraine vor
Für den Schutz unbesetzter Gebiete in der Ukraine durch die Nato würde Selenskyj vorerst auf durch Russland besetzte Gebiete verzichten.
Zur Beendigung des Krieges mit Russland hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der Nato einen Vorschlag unterbreitet. Seine Äusserungen wurden am Freitag über den britischen Fernsehsender «Sky News» ausgestrahlt.
Selenskyj fordert Schutz von der Nato für die bislang unbesetzten Gebiete der Ukraine. Wie der «Spiegel» berichtet, signalisierte er, dafür auf die Rückeroberung russisch besetzter Gebiete vorerst zu verzichten.
Die Sicherung durch den Nato-Schutzschirm müsse «schnell passieren», so Selenskyj. «Dann kann die Ukraine die übrigen Teile ihres Territoriums auf diplomatische Art und Weise zurückerlangen.»
Massive Angriffe auf Ukraine
In der Nacht auf Donnerstag hatte Russland durch Luftangriffe für Stromausfälle bei über einer Million Ukrainern gesorgt. In der Nacht auf Freitag folgte ukrainischen Berichten zufolge ein russischer Angriff mit über 130 Drohnen.
Russlands Präsident Wladimir Putin drohte zudem mit einem Raketenangriff auf Kiew.
Formell müsste eine Einladung der Nato für das gesamte Land gelten, wie Selenskyj erläutert: «Man kann nicht nur einem Teil eines Landes eine Einladung aussprechen.»
Anschliessend lediglich die von der Ukraine kontrollierten Gebiete unter Schutz zu stellen, sei ein neuer Weg: Diesen habe bislang niemand in Betracht gezogen, weil niemand in der Nato ihn offiziell vorgeschlagen habe, so Selenskyj.
Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha hat die Nato der «Welt» zufolge ersucht, die Ukraine zum Beitritt einzuladen.