Ukraine-Krieg: Kiew soll Waffen auf Russland abfeuern dürfen

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

USA,

Kiew soll im Ukraine-Krieg die Erlaubnis erhalten, US-Waffen gegen russisches Staatsgebiet einzusetzen. Bei den Amerikanern findet wohl ein Umdenken statt.

Russland Ukraine Krieg USA
In der vergangenen Woche war Antony Blinken bei Wolodymyr Selenskyj zu Besuch. Das Treffen trägt offenbar bereits Früchte. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Antony Blinken will die Regeln für US-Waffen in der Ukraine laut einem Bericht lockern.
  • Kiew soll grünes Licht für den Beschuss von russischem Territorium erhalten.
  • Russland nutzt das Verbot bisher aus, um die Ukraine geschützt angreifen zu können.

Der Deal war eigentlich immer klar: Die USA helfen Kiew im Ukraine-Krieg mit Waffenlieferungen. Allerdings dürfen diese nicht auf russisches Territorium abgefeuert werden. Zu gross die Angst vor einer weiteren Eskalation des Konflikts.

Laut Experten des US-amerikanischen Instituts für Kriegsstudien (ISW) bringt das Verbot den Ukrainern Nachteile. Der Kreml würde dieses nämlich in der Kriegsführung ausnutzen.

Nun könnte sich das ändern, wie die «New York Times» berichtet. Denn US-Aussenminister Antony Blinken soll bereit sein, die Regel aufzuheben. Gemäss der Zeitung haben das mehrere hochrangige Beamte in Washington bestätigt. Offiziell bestätigt ist es aber noch nicht.

Konkret sollen zunächst Raketen- und Artillerieabschussplätze auf russischem Gebiet identifiziert werden. Gegen solche Infrastrukturen soll die Ukraine anschliessend US-Waffen einsetzen dürfen.

Wie es heisst, hat Blinken den Vorschlag aber Präsident Joe Biden bisher noch nicht unterbreitet.

Russen nutzen geschütztes Gebiet für Angriffe im Ukraine-Krieg

Für den Westen ist der Ukraine-Krieg ein Balanceakt. Russlands Präsident Wladimir Putin droht immer wieder – beispielsweise mit Nuklearwaffen. Auch Biden soll deswegen stets darum bemüht sein, eine weitergehende Eskalation zu verhindern.

Gemäss der «New York Times» hat der Sinneswandel bei Blinken auch mit seinem Besuch in Kiew zu tun. Vergangene Woche war der US-Aussenminister in der Ukraine zu Gast.

Glaubst du an ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs?

Dort habe ihm Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass die Russen häufig von ihrem «geschützten» Gebiet aus angreifen. So würden sie den Nichtangriffspakt zwischen Kiew und Washington ausnutzen. Unter anderem in Charkiw könne Moskau auf diese Weise Erfolge verbuchen.

Die US-Waffen-Regel ist nicht die einzige Vorgabe aus den USA, die fallen könnte. Offenbar soll Washington auch darüber nachdenken, eigene Militärangehörige zu Ausbildungszwecken in die Ukraine zu schicken. Auch dagegen hat sich Biden bisher gewehrt.

Kommentare

User #4059 (nicht angemeldet)

Nato isch üsse Bro Als Verteidigungsminister übungshalber nahm Wimmer 1986 an der NATO-Übung WINTEX im Regierungsbunker Marienthal teil. Im Verlaufe dieser NATO-Übung habe das NATO-Hauptquartier in Brüssel die Zustimmung zu einem Einsatz von Nuklearwaffen gegen Dresden und Potsdam erbeten. Wimmer lehnte es ab, sich weiter an der Planung eines Atomwaffeneinsatzes auf deutschem Boden zu beteiligen. Bundeskanzler Helmut Kohl habe daraufhin entschieden, dass sich die Vertreter der Bundesregierung sofort aus der weiteren Übung zurückziehen sollten. Die Übung sei dann ohne deutsche Beteiligung fortgesetzt worden.

User #1012 (nicht angemeldet)

Hoffentlich schlägt Wladimir so richtig zurück

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