Nach seiner Reise durch mehrere G7-Länder in Europa wird Wolodymyr Selenskyj nun in Japan erwartet. Beim G7-Gipfel in Hiroshima ist der Ukraine-Krieg im Fokus.
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Wird am G7-Gipfel in Japan erwartet: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ukraine-Präsident Selenskyj reist zum G7-Gipfel nach Japan.
  • Der 45-Jährige wird am Wochenende in Hiroshima teilnehmen, bestätigt die Ukraine.
  • Beim Gipfel ist der Ukraine-Krieg eines der Hauptthemen des Gipfels.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nach Angaben aus Kiew persönlich am G7-Gipfel im japanischen Hiroshima teilnehmen. «Dort werden sehr wichtige Dinge entschieden, daher ist eben die physische Anwesenheit unseres Präsidenten absolut wichtig dafür, um eben unsere Interessen zu vertreten», sagte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, am Freitag im ukrainischen Fernsehen.

Ursprünglich hatte es geheissen, der ukrainische Präsident werde dort per Video zugeschaltet. «Denn, wenn du dich dort irgendwo weit weg befindest, dort auf der anderen Seite des Ozeans, dann fühlen und begreifen sie nicht immer, was in den Weiten unseres Landes passiert. Eben die physische Präsenz unseres Präsidenten ist äusserst wichtig bei solchen Veranstaltungen», erläuterte Danilow weiter.

Zuvor hatten mehrere US-Medien über den geplanten Überraschungsbesuch Selenskyjs in Japan berichtet. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine gehört zu den Hauptthemen der Beratungen in Hiroshima. Der dreitägige Gipfel hatte am Freitag begonnen.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (l) mit Grossbritanniens Premierminister Rishi Sunak am 15. Mai in Buckinghamshire. - keystone

Der G7-Gruppe gehören die USA, Japan, Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Italien und Kanada an, sowie zusätzlich Vertreter der Europäischen Union. Selenskyj war in den vergangenen Tagen bereits durch mehrere G7-Staaten gereist und hatte bei Besuchen in Rom, Berlin, Paris und London um weitere Unterstützung der Partner geworben.

Reisen des ukrainischen Präsidenten sind angesichts des Krieges mit einem hohen Risiko und enormem Sicherheitsaufwand verbunden, ebenso mit einer genauen Abwägung, ob das Kriegsgeschehen eine Abwesenheit Selenskyjs zulässt. Das gilt einmal mehr für eine lange Reise um die halbe Welt, wie nach Japan – seinem Erscheinen bei dem G7-Gipfel käme daher besondere Bedeutung zu.

Forderung nach Unterstützung für Ukraine-Krieg

Selenskyj dürfte dort versuchen, sich weitere Unterstützung für sein Land zu sichern. Die westlichen Partner unterstützen die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland im grossen Stil mit Waffen und Munition.

Kiew hat weitere Forderungen und bittet unter anderem um Kampfjets westlicher Bauart, allen voran um Flugzeuge vom Typ F-16 aus amerikanischer Produktion. Die USA haben sich dem bislang in den Weg gestellt. Druck aus mehreren europäischen Staaten hatte zuletzt aber neue Bewegung in die Diskussion gebracht.

Der Westen hat seit Kriegsbeginn auch beispiellose Sanktionen gegen Russland verhängt, um das Land wirtschaftlich unter Druck zu setzen und Moskau von Einnahmequellen zur Finanzierung des Krieges abzuschneiden. Dazu gehören etwa weitreichende Handelsbeschränkungen. Beim G7-Gipfel in Hiroshima wurden diverse neue Strafmassnahmen angekündigt.

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