Vizepräsidentin der Fed wird Bidens neue Chef-Wirtschaftsberaterin
Die neue oberste Wirtschaftsberaterin von US-Präsident Joe Biden ist gewählt: Die Vizepräsidentin der Notenbank Fed, Lael Brainard.
Das Wichtigste in Kürze
- Joe Biden hat eine neue Direktorin für den nationalen Wirtschaftsrat gewählt.
- Lael Brainard war zuvor Vizepräsidentin der US-Notenbank Fed.
Der Nationale Wirtschaftsrat im Weissen Haus hat eine neue Direktorin: Die 61-jährige, in Hamburg geborene Lael Brainard wird die Position innehalten. Zuvor übernahm Brian Deese den Posten, kündigte im Februar jedoch seinen Rücktritt an.
Brainard seit 2014 im Vorstand der Fed
Brainard war unter Präsident Barack Obama Staatssekretärin im US-Finanzministerium und dabei für internationale Fragen zuständig. Seit 2014 sitzt sie im Vorstand der Fed, dem sogenannten Gouverneursrat. Nach Bidens Sieg bei der Präsidentschaftswahl 2020 wurde sie als mögliche Finanzministerin gehandelt. Sie musste dann aber Janet Yellen den Vortritt lassen.
Ende 2021 wurde Brainard dann als mögliche Präsidentin der US-Notenbank gehandelt. Es ging damals um die Frage, ob Biden Fed-Chef Jerome Powell eine zweite Amtszeit einräumt. Biden entschied sich letztlich aber für eine Verlängerung von Powells Amtszeit und machte Brainard zur Vizechefin der Notenbank.
Am Dienstag würdigte Biden Brainard als eine der «führenden Makroökonominnen im Land». Sie habe eine «aussergewöhnlich tiefe» Expertise über nationale und internationale Wirtschaftsfragen.
«Sie ist eine bewährte Veteranin in unseren wirtschaftlichen Institutionen und versteht die Auswirkungen der Wirtschaft auf die Menschen.» Die Tochter eines US-Diplomaten war in Hamburg auf die Welt gekommen. Sie verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Deutschland und Polen.
Biden erwägt Kandidatur für 2024
Derzeit gibt es im Weissen Haus mehrere wichtige Personalwechsel. So wird Bidens bisheriger Stabschef Ron Klain von Jeff Zients abgelöst. Dieser hatte für Biden bereits den Kampf gegen die Corona-Pandemie koordiniert. Zuletzt wurde auch der Abgang von Bidens Kommunikationsdirektorin Kate Bedingfield verkündet.
Solche Personalwechsel sind zur Hälfte der vierjährigen Amtszeit eines US-Präsidenten nicht ungewöhnlich. Biden erwägt derzeit eine erneute Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen 2024. Bei seiner Rede zur Lage der Nation vergangene Woche machte der US-Demokrat deutlich: Er legt bei einer möglichen Kandidatur einen besonderen Schwerpunkt auf die Wirtschaftspolitik.