Baselbiet: SBB zögert S-Bahn-Ausbau hinaus – Landrat tobt
Die SBB verschiebt die erwartete Erweiterung der S-Bahn im Birstal hinaus. Bewohner und Politiker zeigen sich frustriert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bahnexpansion in Birstal verzögert sich um sieben Jahre bis 2035.
- Über 100'000 Menschen warten auf den Ausbau.
- Jetzt muss die Region Möglichkeiten zur Kompensation schaffen.
Die Erweiterung auf einen Viertelstundentakt zwischen Basel und Aesch wird erst nach 2035, und nicht wie ursprünglich geplant 2028, kommen. Dies berichtet die «Basler Zeitung».
Die SBB begründen diese Änderung ihrer Prioritäten mit baubedingten Engpässen. Insbesondere durch bevorstehende Grossarbeiten am Hauptbahnhof in Basel. Zusätzliche Züge würden das Risiko von Verspätungen und Ausfällen erhöhen.
Region muss Einschränkungen kompensieren
Die Nachricht der Verzögerung hat viele auf dem falschen Fuss erwischt, darunter auch die Regierung und die Birstaler Gemeinden. Viele Orte hatten ihre Entwicklung im Hinblick auf die erwartete Verbesserung der Bahnanbindung vorangetrieben.
Die Region sieht sich nun gezwungen, Möglichkeiten zur Kompensation wegen der unerwarteten Einschränkungen zu prüfen.
Der Baselbieter Landrat Jan Kirchmayr (SP) zeigt sich genervt. Gegenüber der «Basler Zeitung» sagt Kirchmayr, dass viele die Entscheidung der SBB, die Verbesserung der Birstal-Verbindungen aufzuschieben, als Vernachlässigung betrachten.
Lösungsvorschläge für die Übergangszeit
Als Reaktion auf die unvorhergesehene Verzögerung hat Kirchmayr einen Vorstoss an die Baselbieter Regierung gerichtet.
Er fordert darin Massnahmen zur Kompensation der abgesagten Erweiterung. Unter anderem plädiert er für eine Einführung des Viertelstundentakts während der Stosszeiten und einen Schnellzughalt in Dornach-Arlesheim.
Die Baselbieter Regierung scheint aufgeschlossen und erwägt, zusätzliche S-Bahn-Züge fahren zu lassen, um die aktuelle Halbstundentaktsituation zu verbessern.