Shopping: Die Erfolgsgeschichte im Internet
Innerhalb von drei Jahrzehnten ist Shopping im Internet zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Ursprünge führen in die 1990er Jahre zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer kaufen heute online ein.
- Die ersten Online-Shops öffneten 1995 ihre virtuellen Pforten.
Für immer mehr Menschen bedeutet Shopping heute das Scrollen durch unzählige Angebote online. Was gefällt, wird per Mausklick oder Fingertippen in den Warenkorb gelegt. Nach dem Bezahlen trudelt die Ware innerhalb weniger Tage per Post ein – einfacher geht es nicht.
Auch die Schweiz schätzt diese moderne Form des Einkaufens: Laut einer offizieller «statista»-Statistik kaufen drei Viertel der Bevölkerung regelmässig online ein. Im Jahr 2023 stieg der Umsatz des Online-Handels in der Schweiz auf stolze 14,4 Milliarden Franken. Eine nahezu beispiellose Erfolgsgeschichte.
Die Ursprünge des Online-Shoppings
Schon vor dem Internet war es möglich, einzukaufen, ohne das Haus zu verlassen. Seinerzeit gaben Versandhändler wie Ackermann und Jelmoli jedes Jahr dicke gedruckte Kataloge heraus, die sie an die Schweizer Haushalte verschickten.
Tagelang wurde im Katalog gestöbert, um dann die Bestellung per Post zu schicken. In ihren besten Tagen brachten es die Schweizer Versandhändler bei der Bekleidung auf bis zu 13 Prozent Marktanteil.
Die Ära der Kataloge ging Anfang der 1990er Jahre zu Ende, als das Internet für die Allgemeinheit geöffnet wurde. Innerhalb kürzester Zeit entstanden die ersten Angebote online, die zum Shopping verlockten.
1995 eröffnete der Amerikaner Jeff Bezos einen kleinen Buchversand namens Amazon. Bei eBay konnten Menschen ihre privaten Schätze erstmals auf einem riesigen Flohmarkt anbieten. Im selben Jahr starteten übrigens auch die ersten Suchmaschinen wie Yahoo und Lycos, die die Suche nach Produkten online erleichterten.
Shopping: Boom des neuen Jahrtausends
Am Anfang standen vor allem Produkte wie Bücher und CDs im Mittelpunkt: Hier wussten Menschen schliesslich ganz genau, was sie erwarten konnten. Erst nach und nach kamen weitere Branchen wie Kleidung, Schuhe und Möbel hinzu.
Onlinehändler ermutigen Käuferinnen und Käufer mit grosszügigen Rabatten und weiteren Vorteilen zum Shopping bei ihnen. Ein wichtiger Punkt war beispielsweise die Möglichkeit, Bestellungen kostenlos zurückzusenden.
Zwar gelang es auch den Schweizer Versandhändlern, sich in die Gegenwart zu retten, doch zuletzt dominierten vor allem ausländische Namen. Firmen wie Amazon und Zalando punkteten mit einer noch grösseren Auswahl und günstigeren Preisen beim Versand aus Nachbarländern wie Deutschland.
Billigware aus China bedroht den Onlinehandel
Seit einigen Jahren rückt jedoch ein anderes Land in den Fokus: China. Lange Zeit galten chinesische Onlinehändler wie das 1999 gegründete Alibaba eher als Nische für Technikfans und Mutige.
Seitdem die einheimische Wirtschaft schwächelt, drängt die chinesische Regierung verstärkt ins Ausland. Plattformen wie Temu und Shein sollen dort mit aller Macht etabliert werden.
Dank generell niedriger Kosten in China und staatlicher Unterstützung können sie ihre Produkte unschlagbar günstig anbieten.
Europäische Anbieter können hier nicht konkurrieren. Die minderwertige Qualität der chinesischen Produkte scheinen beim Shopping kaum zu stören. Strengere Vorschriften und Zölle sollen die Warenflut aus China nun eindämmen.
Ein Marktplatz für jede Nische
Doch das Online-Shopping hat auch viele guten Seiten. So sind unzählige mit Leidenschaft geführte kleine Onlineshops mit ungewöhnlichem Sortiment entstanden. Was früher kaum aufzutreiben war, lässt sich heute mit nur wenigen Mausklicks bestellen – oft aus fernen Ländern.
Dazu leistet das Shopping im Internet einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit: Immer mehr Menschen verkaufen und kaufen Second-Hand-Kleidung, Schuhe, Spielzeug und andere Dinge online. Dies lässt die Herstellung von Neuwaren sinken und bremst so die Plünderung der natürlichen Ressourcen.