Umweltverantwortungsinitiative

Marcel Wittwer (EDU): Nein zur Umweltverantwortungsinitiative

Marcel Wittwer
Marcel Wittwer

Bodensee,

Marcel Wittwer, Fraktionspräsident EDU/Aufrecht im Grossen Rat Thurgau, spricht sich im Gastbeitrag gegen die Umweltverantwortungsinitiative aus.

Marcel Wittwer
Marcel Wittwer, der Fraktionspräsident EDU/Aufrecht. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 9. Februar 2025 stimmt die Schweiz über die Umweltverantwortungsinitiative ab.
  • Marcel Wittwer (EDU) äussert sich im Gastbeitrag zur Initiative, die er ablehnt.
  • Mit der Initiative schiessen Umweltschützer weit über das Ziel hinaus.

Die Umweltverantwortungsinitiative verlangt, dass wirtschaftliche Aktivitäten nicht mehr Ressourcen verbrauchen sowie Schadstoffe freisetzen, als die Erneuerungsfähigkeit der Umwelt hergibt.

Weil die Schweiz gemäss Initianten den Punkt des Gleichgewichts bereits massiv überschritten hat, muss sie innert zehn Jahren ins Gleichgewicht zurückfinden.

Schon allein die (Un-)Wissenschaftlichkeit des definierten Gleichgewichts rechtfertigt massive Zweifel. Aber nicht nur diese Prämisse ist sehr problematisch.

Der Initiative liegt die viel wichtigere Annahme zugrunde, dass Wohlstandsvermehrung und die Ausbreitung menschlicher Aktivitäten zwingend zu Umweltproblemen führen müssen.

Umweltverantwortungsinitiative
Die Jungen Grünen wollen mit ihrer Umweltverantwortungsinitiative die Bekämpfung der Klimakrise in der Verfassung priorisieren. (Archivbild) - keystone

Dem ist mitnichten so. Ich frage Sie: Wo sind die saubersten Flüsse? Wo ist die sauberste Luft? Wo wird am meisten für das Tierwohl aufgewendet? Wo wird am meisten für die pflanzliche Vielfalt, für den Schutz der Wälder getan? In Afrika? In Asien. Ganz sicher nicht.

Im hochmodernen Westen mit arbeitsteiliger freier Marktwirtschaft.

Wo der Mensch mit Verantwortung die ihn umgebende Umwelt verantwortungsbewusst gestaltet, übt er einen positiven Einfluss auf sie aus.

Wirtschaft hat Interesse an intakter Umwelt

Es ist nicht das Verdienst grüner Systemkritiker, die sich auf die Strasse kleben, und Verbotspolitiker, dass wir grüner werden, sondern das Verdienst einer hochproduktiven Wirtschaft und umsichtiger Bürger.

Wir erzeugen bereits heute ein höheres BIP mit gleichzeitig geringerem Ressourcenverbrauch. Das ist die Realität und nicht die grüne Apokalypse, die schon seit Jahrzehnten besungen wird und doch nicht eintrifft.

Produktive Energie des Menschen zu verbieten, weil er seine Güter mehrt, kann nicht die Lösung für Umweltprobleme sein. Wo kämen wir da hin?

Der Wohlstand ist eng mit einem äusserst sorgfältigen Umgang mit der Umwelt verwoben. Ohne Umweltschutz werden die Voraussetzungen für das fortwährende erfolgreiche Wirtschaften gefährdet.

Bundesrat Umweltverantwortungsinitiative
Der Schweizer Bundesrat empfiehlt eine Ablehnung der Umweltverantwortungsinitiative. - Keystone

Die Wirtschaft hat demnach ein intrinsisches Interesse an einer intakten Umwelt.

Zerstören wir den Wohlstand, welche Mittel bleiben uns, unsere Umwelt konstruktiv zu gestalten?

Wir sehen, die Prämissen für die Initiativen sind von einem sehr pessimistischen Bild menschlicher Aktivität wie Arbeit und Schöpfung von Neuem gekennzeichnet.

Die Motivation für die Initiative ist nicht minder problematisch. Diese Initiative ist keine Blaupause für effektiven Umweltschutz. Die Umwelt wird damit kaum geschützt. Die Initiative ist nichts anderes als grün bemäntelter Sozialismus.

Umweltschützer schiessen über Ziel hinaus

Mit ihr wollen die Initianten menschliches Verhalten und die von ihnen kumulierten Ressourcen kontrollieren und kanalisieren. Sie glauben, eine zentrale Instanz wisse besser als Private, wie die Ressourcen einzusetzen sind.

Deshalb schreiben sie vor, wie die Mobilität zu sein hat, was auf den Teller gehört, welche Energieträger gefördert werden und so weiter.

Wirst du für oder gegen die Umweltverantwortungsinitiative stimmen?

Kurzum, sie haben ein Problem damit, wenn Menschen frei entscheiden und Trends sich auf dem Markt ohne politisches Reinfunken durchsetzen.

Die Erhaltung der Schöpfung gehört zu den christlichen Grundaufträgen. Aber eben nicht nur ihre Erhaltung, sondern auch ihre Bewirtschaftung. Mit dieser Initiative schiessen Umweltschützer weit über das Ziel hinaus.

***

Zum Autor: Marcel Wittwer (*1994) ist seit 2022 Grossrat des Kantons Thurgau. Der Eidg. dipl. Wirtschaftsprüfer ist Fraktionspräsident EDU/Aufrecht.

Kommentare

User #1843 (nicht angemeldet)

Ein Nein zur SVP.

User #1294 (nicht angemeldet)

Unser Nein ist seit Gestern auf der Gemeinde.

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