Roger Federer: Grüne wollen Seeuferweg auf seinem Grundstück
Roger Federer will in Rapperswil-Jona eine riesige Villa am See bauen. Die St.Galler Grünen stören sich besonders am fehlenden Seeuferweg und wollen handeln.
Das Wichtigste in Kürze
- In Rapperswil-Jona wird derzeit das riesige Anwesen von Roger Federer gebaut.
- Das Grundstück hat einen direkten Zugang zum Zürichsee.
- Daran stören sich die St.Galler Grünen – weil sie einen Uferweg fordern.
Am Zürichsee in Rapperswil-Jona SG soll das Anliegen von Tennis-Star Roger Federer entstehen. Das Bauprojekt erfährt aber viel Widerstand.
Heute vermeldet das «St.Galler Tagblatt», die grüne Kantonalpartei fordere Antworten von der Regierung zur Baubewilligung. Besonders, was den seit 2003 geplanten Uferweg betrifft.
Im kantonalen Richtplan sei der Bau eines solchen Wegs vorgesehen, der über den Uferabschnitt Federers laufe. Der Seeuferweg wäre eigentlich «mittelfristig» zu verwirklichen gewesen, was eine Frist von etwa fünf Jahren vorgesehen hätte. Die ist aber schon lange abgelaufen, kritisiert der grüne Kantonsrat Marco Fäh.
Der Bauchef von Rapperswil-Jona, Thomas Furrer, hat sich schon zu diesem Richtplan geäussert. Laut ihm sei der Bau eines Uferwegs nicht verbindlich im Plan verankert worden, sondern erst als Absichtserklärung. Dies, weil es noch nie «eine Interessenabwägung» gegeben habe.
Ufer-Enteignung von Roger Federer unwahrscheinlich
Weiter will Marco Fäh von der Regierung wissen, was sie unternehme, «damit das St. Galler Gebiet des Zürichsees und anderer Gewässer, namentlich auch des Bodensees» wieder Eigentum des Kantons werde. Die Frage stelle sich nämlich nicht nur bei Federer, sondern «unabhängig von den betroffenen Personen».
Theoretisch sieht das Raumplanungsgesetz von 1979 vor, dass See- und Flussufer für den öffentlichen Zugang freigehalten werden sollen. Da aber das Grundstück Federers schon früher in privatem Besitz war, würde das Gesetz kaum ausreichen, ihn zu enteignen.
Schon 2019 sagte der Rapperswiler Stadtpräsident Martin Stöckling gegenüber «Swissinfo», es sei «bei uns kein Thema». Die Bevölkerung habe schon an mehreren Stellen Zugang zum See. Auf den Antrag von Marco Fäh hat die Regierung noch keine Antwort gegeben.