Moderner Fünfkampf: Reiten wird nach Olympia-Skandal ausgetauscht
Berichten zufolge, zieht der «Hau drauf»-Olympiaskandal weitreichende Konsequenzen nach sich: Moderner Fünfkampf soll in Zukunft ohne Reiten auskommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Annika Schleu schlug in Tokio auf Anweisung der Trainerin auf ihr Pferd ein.
- Aus einem Insider-Bericht geht hervor, dass der Fünfkampf künftig ohne Reiten stattfindet.
- Stattdessen soll es einen Rad-Sport-Event geben.
Der Weltverband des Modernen Fünfkampfes hat einem Bericht zufolge beschlossen, die Teildisziplin Reiten künftig durch Radsport zu ersetzen. Diese Regeländerung will der britische «Guardian» aus mehreren Quellen erfahren haben.
Die Entscheidung soll eine Reaktion auf den Reit-Eklat um die Deutsche Annika Schleu bei den Olympischen Spielen in Tokio sein.
Schleu war zusammen mit Bundestrainerin Kim Raisner für ihr umstrittenes Verhalten beim Reiten heftig kritisiert worden. Beiden wurde Tierquälerei vorgeworfen, nachdem Schleu mit der Gerte versucht hatte, das ihr zugeloste Pferd unter Kontrolle zu bringen.
Raisner verpasste dem Tier zudem einen Schlag mit der Faust. Anschliessend entbrannte eine Tierwohl-Debatte.
Reiter reiten im Modernen Fünfkampf mit fremden Pferden
Kern der Diskussionen um das Reiten ist das Zulosen von fremden Pferden für die Reiter. Diese haben dann nur wenige Minuten Zeit, sich mit den Tieren vertraut zu machen.
Beim Weltverband UIPM gibt es dem «Guardian» zufolge derzeit eine Reihe von strategischen Treffen zur Zukunft des Sports. Für den Donnerstag kündigte die UIPM eine Mitteilung zu den Ergebnissen dieser Beratungen an.
Kurz nach den Ereignissen bei den Sommerspielen in Tokio hatte der deutsche Weltverbandspräsident Klaus Schormann noch versichert: «Reiten bleibt ein integraler Bestandteil des Modernen Fünfkampfs auf der Grundlage der Vision von Baron Pierre de Coubertin.»