Der EHC Thun ringt den SC Lyss nieder
Der EHC Thun kämpft bis zum Ende der Qualifikation um das Heimrecht im Playoff-Viertelfinal. Am Mittwoch war Lyss zu Gast in Thun.
Das Wichtigste in Kürze
- Der EHC Thun schlägt den SC Lyss deutlich.
- In der Tabelle kommt es zum Zusammenschluss im Kampf um Rang drei.
Der EHC Thun wurde heuer lange von der Verletzungshexe verschont. Bis auf die Langzeitverletzten Leandro Frei und Sascha Inniger verzeichneten die Thuner kaum Ausfälle. Am vergangenen Samstag fiel aber Fabian Boss aus.
Der Captain wird den Berner Oberländern diese Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Für das Heimspiel gegen Lyss fielen dann auch noch Stephan Küenzi und Luca Wenger aus.
Goalie Küenzi erkrankte, Wenger ist angeschlagen. Für Küenzi rückte Elik Radovanovic aus dem eigenen Nachwuchs ins Aufgebot. Ebenfalls mit dabei war Stürmer Lian Häsler, ebenfalls vom HC Dragon Thun.
Fiebiger neu beim EHC Thun
Zudem lief ein ganz neues Gesicht für den EHC Thun auf. Kelian Fiebiger wechselt per sofort ins Grabengut. Am Dienstag trainierte er erstmals mit seiner neuen Mannschaft und stand gegen Lyss bereits im Aufgebot.
Kurios: Fiebiger stösst von eben diesem SC Lyss zum EHC Thun. Noch vor zehn Tagen spielte er mit Lyss gegen Thun und nun genau umgekehrt.
Die Partie beginnt wie erwartet. Die Thuner als Favorit dominieren das Tabellenschlusslicht. Bereits nach 15 Sekunden hat Gil Reymondin die erste vielversprechende Torchance. Drei Minuten später sorgt die gleiche Sturmlinie für Gefahr.
Christen bedient Wigger, dessen Schuss geblockt wird. Nach sechs Minuten fällt dann das wichtige 1:0. Nach einem Lysser Bullygewinn in der Offensivzone erkämpft sich Thuns Scheuner die Scheibe. Scheuner legt quer für von Bergen, der trifft.
Im Anschluss schlagen sich die Seeländer nicht schlecht, werden offensiv aber kaum gefährlich. In der letzten Minute des Drittels hätte Thun-Captain Rossel beinahe erhöhen können. Im Mitteldrittel dauert es eine Weile, bis die Zuschauer Torchancen sehen.
Erst kurz vor Spielmitte trifft Gyger aus spitzem Winkel nur ans statt ins Tor. Es folgt eine Druckphase des EHC Thun, welche zu einer Strafe gegen Lyss-Captain Gerber führt. In Überzahl kann Pascal Rossel die Scheibe zum 2:0 ins Tor stochern.
Eine Minute später verzieht Gil Reymondin freistehend im Slot. Drei Minuten vor der zweiten Pause braucht es dann erstmals Thun-Torhüter Gian Graf. In extremis verhindert er auf der Torlinie mit dem Stock den Anschlusstreffer.
Noch vor der Pause fällt auf der anderen Seite bereits das dritte Tor. Philip Schaerz trifft den Pfosten, die Scheibe springt ans Knie von Stefan Spinell und von da ins Netz. Mit dem beruhigenden Drei-Tore-Vorsprung geht es ins Schlussdrittel.
Strafenflut im Schlussdrittel
In diesem fällt die Entscheidung bereits nach vier Minuten. Als eine Lysser Strafe abläuft, zielt Verteidiger Schweingruber haargenau. Wyss im Tor des SCL wird die Sicht verdeckt.
Eine Zeigerumdrehung später halten alle Anwesenden kurz inne. Philip Schaerz wird von einem Schuss im Gesicht getroffen und bleibt liegen. Glück im Unglück, Schaerz kommt glimpflich davon und kann sogar weiterspielen – ein echter «Hockey Guy».
Der Fokus verschiebt sich nun vermehrt auf Nebenschauplätze. Scheuner und Struchen geraten sich in die Haare und liefern sich einen kurzen Faustkampf. Beide werden mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe belegt und müssen unter die Dusche.
Da Struchen im Kampf auch einen der Linesman erwischt, erhält er gar eine zweite Spieldauerdisziplinarstrafe. Das dürfte eine happige Strafe geben!
Der EHC Thun darf im Anschluss im Powerplay agieren. Verteidiger Simon Dietrich verwertet einen Nachschuss zum 5:0. Es ist das zweite Tor in Überzahl an diesem Abend.
Offenes Rennen im Kampf um das Heimrecht
Der Rest der Partie ist rasch erzählt. Gyger lenkt eine Scheibe noch an die Latte ab, danach ist Schluss. Der EHC Thun sichert sich völlig verdient drei Punkte. Da Arosa in Seewen gewinnen konnte, ist der Kampf unter diesen drei Teams völlig offen.
Seewen liegt mit 58 Punkten auf Rang drei, Thun mit 57 auf Rang vier. Arosa befindet sich nur noch einen Punkt hinter den Berner Oberländern. Rang drei und vier sind gleichbedeutend mit Heimrecht im Playoff-Viertelfinal.
Am Wochenende ruht der Spielbetrieb in der MyHockey League aufgrund des Finals im National Cup. Am nächsten Mittwoch reist der EHC Thun in den Jura zum HC-Franches-Montagnes. Das letzte Heimspiel in der Qualifikation findet am Samstag, 8. Februar um 20 Uhr statt.