EHC Thun lässt die Tormaschine an
Der EHC Thun verlor vor sieben Tagen mit 4:1 beim HC Franches-Montagnes. Es war eine Partie, die die Thuner angesichts der Spielanteile hätten gewinnen müssen.
Drei Tage später unterliegen die Berner Oberländer dem EHC Seewen. Es war eine Partie, die die Kyburgstädter hätten gewinnen können. Das Spiel wurde auf beiden Seiten von den Defensivreihen dominiert, mit dem glücklicheren Ende für Seewen.
Beide Niederlagen sollten kein Genickbruch sein. Dies wollten die Thuner am Mittwoch in Langenthal unter Beweis stellen. Dabei fehlte an der Bande ausnahmsweise Daniel Steiner. Der Headcoach darf in diesen Tagen seinen Horizont mit der U18-Nationalmannschaft in Tschechien erweitern.
EHC Thun mit dominantem Auftakt
Das Spiel im Langenthaler Schoren startet schwungvoll. Die Körpersprache beim EHC Thun stimmt von Beginn weg. Eine erste Unterzahl überstehen die Gäste schadlos, bevor sie dann ihrerseits zu einem Powerplay kommen.
In diesem gelingt den Thunern die Führung. Kurz vor Ablauf der Strafe bezwingt Dominik Gyger Louis Kurt mit einem satten Schuss auf ekliger Höhe. Eine Zeigerumdrehung später vergibt Philip Schaerz die nächste Thuner Grosschance.
Gleiches gilt wenig später für Verteidiger Aron Krähenbühl, der sich in der Offensive einschaltet. Ein Verteidiger ist es dann nach 14 Minuten, der das 0:2 besorgt. Simon Dietrich trifft herrlich. Der sonst stimmungsvolle Schoren verstummt für einen Moment, erwacht aber zwei Minuten später zu neuem Leben.
Eine Strafe gegen Thuns Rossel ist angezeigt, als der SC Langenthal den Anschlusstreffer erzielt. Florian Perrenoud hält vor Goalie Küenzi die Schaufel hin und lenkt unhaltbar ab. Den Pass liefert Jamie Schaub, B-Lizenzspieler vom EHC Basel aus der Swiss League.
Beinahe hätten die Oberaargauer kurz vor der Pause im Powerplay noch ausgeglichen. Mit dem 1:2 nach 20 Minuten geht es in die Kabine. Auch nach dem Wiederanspiel haben die Thuner Glück – respektive sie haben Küenzi. Der Thun-Hüter packt einen tollen Reflex aus und verhindert den Ausgleich.
Gyger glänzt mit Hattrick
Die Partie ist nun ausgeglichener als noch zu Beginn der Partie. Es entwickelt sich ein munteres Hin und Her. Nach 28 Spielminuten reichen dann zwei scharfe Pässe, um die Langenthaler Mannschaft zu düpieren. Krähenbühl findet aus der eigenen Zone Rossel, der auf der blauen Linie die Scheibe in die Mitte spielt.
Der mitgelaufene Gyger zieht allein auf Goalie Kurt und erhöht auf 1:3. Ein wunderschön vorgetragener Angriff! In den folgenden Minuten sehen die 1029 Zuschauer Chance um Chance. Marc Scheuner blockt sich zum Breakaway, kann Kurt aber nicht bezwingen.
Auf der anderen Seite vergibt Langenthal ein Zwei-gegen-Eins kläglich. Thuns Dietrich erzielt beinahe das vierte Thuner Tor mit einem «Buebetrickli». Auch Torhüter Küenzi kann sich auszeichnen.
Das 1:4 fällt dann 80 Sekunden vor der zweiten Pause. Krähenbühl schiesst die Scheibe vors Tor, wo Dominik Gyger stochert und den Puck über die Linie befördert. Es ist sein drittes Tor des Abends. Von seinen Mitspielern wird er dafür beinahe frenetisch bejubelt.
Nur 20 Sekunden später kommen die Langenthaler aber wieder ran. Ein Perrenoud-Schuss geht an Freund und Feind vorbei und schlägt hinter Küenzi ein. Es sollte nur ein kurzes Aufbäumen des SCL sein.
Klarer Sieg am Ende
Nach fünf Minuten im Schlussdrittel trifft Vizecaptain Rossel mit einem Schuss aus der Ferne zum 2:5. Verteidiger Thevoz irritiert dabei Goalie Kurt vor dessen Kasten. Zwei Minuten später könnte der EHC Thun den Deckel auf diese Partie endgültig draufmachen. Die Dreifachchance lassen die Kyburgstädter liegen.
Fünf Minuten vor Ende trifft Gil Reymondin auch noch ans Metall. Der Ausbau des Telegramms folgt in der Schlussminute. Topscorer Bärtschi netzt ins leere Tor ein und Philip Schaerz stellt auf 2:7.
Der EHC Thun sichert sich völlig verdient drei Punkte. Das Resultat fiel letztendlich ein wenig zu hoch aus. Dennoch dürfen die Thuner zufrieden sein. Auf die beiden Niederlagen zuletzt konnte eindrücklich reagiert werden.
Für den EHC Thun steht nun eine zehntägige Wettkampfpause auf dem Programm. Bis Ende November folgen dann fünf Spiele, drei davon im heimischen Grabengut.