EHC Thun ringt Arosa in der Overtime nieder
Vor fünf Jahren gewann der EHC Thun zuletzt ein Auswärtsspiel in Arosa. Am Samstag war es wieder soweit.
Das Wichtigste in Kürze
- Arosa und Thun liefern sich am Samstag ein packendes Duell.
- Die Hausherren gleichen die Thuner Führung aus.
- In der Verlängerung erzielt Captain Boss den Siegtreffer.
Der EHC Thun nahm die lange Reise nach Arosa mit dem Ziel, drei Punkte zu holen, in Angriff. Dabei fehlten Yannick Gugelmann und Nicola Christen angeschlagen. Wieder genesen ist dafür Flügel Stefan Spinell.
Auf den EHC Arosa trafen die Berner Oberländer bereits vor einem Monat. Im heimischen Grabengut kanterte man die Bündner gleich mit 9:2 nieder. Am Samstag durfte ein ganz anderes Spiel erwartet werden.
Bärtschi schiesst EHC Thun in Führung
Die Partie startete schnell und intensiv. Den Arosern war anzumerken, dass sie Revanche für die Klatsche nehmen wollten. So kamen die Hausherren im Startdrittel zu mehr Chancen.
Topscorer Bedolla und ex-Thuner Amstutz vergeben dabei die besten Gelegenheiten. Vom EHC Thun ist offensiv wenig Gefährliches zu sehen.
Dies ändert sich im zweiten Drittel schlagartig! Nach 85 Sekunden trifft Michael Bärtschi zum 0:1. Zuvor tankt sich der formstarke Dominik Gyger durch und legt quer.
Arosa ist kurz geschockt, holt dann aber zum Gegenschlag aus. Die Bündner schiessen Thun-Goalie Gian Graf zu Spielmitte warm. Just in dieser Phase nehmen die Thuner zu viele Strafen.
Nach 33 Minuten gleicht der EHC Arosa in doppelter Überzahl aus. Topscorer Bedolla bedient Linus Haller, der Graf keine Chance lässt.
Kurz darauf kommen auch die Thuner zu einer ersten Überzahlsituation. Die beste Gelegenheit macht Arosa-Goalie Brun mit seiner Fanghand zunichte.
Emotionales Schlussdrittel
Im letzten Drittel kippen die Spielanteile auf Thuner Seite. Lediglich drei Schüsse bringt der EHC Arosa noch auf Graf. Der EHC Thun verzeichnet 16 Torschüsse nur im letzten Drittel.
Grund dafür sind auch die diversen Strafen, welche sich das Heimteam nun einhandelt. Als die Thuner nach 46 Minuten auch noch einen Penalty erhalten, kocht die Aroser Volkseele. Das Publikum ist gar nicht begeistert von den Entscheidungen der Schiedsrichter.
Den fälligen Penalty kann Jeremy Minder dann allerdings nicht verwerten. Der EHC Thun feuert im Anschluss Schuss um Schuss auf das Arosa-Goal. Wirklich zwingend sind die Torchancen aber nicht.
Die Bündner wehren sich nach Kräften und kommen kaum noch zu Entlastung. Der nächste Aufreger folgt in der zweitletzten Spielminute. Nach dem Pfiff der Schiedsrichter kommt es zu Meinungsverschiedenheiten und einer Rangelei.
Thuns Wigger und Arosas Tedoldi werden dafür mit je einer Spieldauerdisziplinarstrafe unter die Dusche geschickt. Gut für den EHC Thun: Arosa kassiert zusätzlich eine Zwei-Minuten-Strafe.
Boss' goldenes Tor
Dadurch können die Kyburgstädter zu Beginn der Verlängerung in Überzahl agieren. Und diese wird nach 34 Sekunden eiskalt ausgenutzt. Fabian Boss geht im Slot vergessen und verwertet die Reymondin-Vorlage eiskalt.
Der EHC Thun sichert sich den Zusatzpunkt und tritt mit einem Sieg im Gepäck die lange Heimreise an. Es ist der erste Auswärtssieg für Thun in Arosa seit fünf Jahren.
Die Kyburgstädter liegen nun punktgleich mit Hockey Huttwil auf Rang vier. Eben dieses Huttwil kommt am nächsten Mittwoch zum Auftakt in die Heimspiel-Woche ins Grabengut. Am kommenden Samstag empfängt der EHC Thun dann den EHC Frauenfeld.