Ex-Bundesliga-Kicker wird im Iran festgehalten
Ashkan Dejagah wird seit Wochen in Iran festgehalten. Der Bundesliga-Meisterspieler von 2009 soll wegen der Teilnahme an einem Protest sogar in Haft sitzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Fussballprofi Ashkan Dejagah wird im Iran festgehalten und soll in Haft sitzen.
- Dem 59-fachen Nationalspieler Irans und WM-Teilnehmer von 2014 wurde der Pass abgenommen.
- Grund dafür sollen Beileidsbekundungen und ein Protest in Berlin sein.
Der ehemalige Bundesliga- und Premier-League-Spieler Ashkan Dejagah wird seit Wochen im Iran festgehalten. Wie die «Deutsche Welle» berichtet, wurde dem 36-Jährigen vor vier Wochen der iranische Pass abgenommen.
Sein Berater Reza Fazeli bestätigt auf Twitter, dass Dejagah das Land nicht mehr verlassen darf. Demnach habe er auch nicht am Trainingslager seines Teams Foolad in Dubai teilnehmen können. Grund dafür seien Beileidsbekundungen an Angehörige der Getöteten im Iran.
Seit Monaten gibt es im Iran heftige Proteste. Auslöser war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini bei einer Festnahme durch die Sittenpolizei im September. Das Regime wehrt sich gegen die Proteste, hat bereits Todesstrafen verhängt und zuletzt zwei junge Iraner hingerichtet.
Der 57-fache Nationalspieler Ashkan Dejagah soll in Deutschland an einem Protest gegen das iranische Regime teilgenommen haben. Nun befindet er sich iranischen Medienberichten zufolge sogar in Haft. Doch der Bundesliga-Meister von 2009 (mit Wolfsburg) ist längst nicht der einzige Sportler, der gegen die Umstände im Iran aufbegehrt.
An der WM 2022 sorgten die iranischen Nationalspieler vor ihrer ersten Partie für weltweite Schlagzeilen. Als Zeichen gegen das Regime im eigenen Land blieben die Akteure während der Nationalhymne stumm. Nach Drohungen gegen ihre Familien verzichteten sie in den nächsten Gruppenspielen aber auf einen ähnlichen Protest.
Profifussballer Amir Nasr-Asadani befindet sich seit 13. Dezember in Haft. Ihm soll für «Kriegsführung gegen Gott» die Todesstrafe drohen. Gleiches Schicksal droht dem Karate-Champion Mehdi Karami. Schon am 12. Dezember wurde ein Basketball-Profi hingerichtet.
Kletterin Elnaz Rekabi bekam ebenfalls Probleme mit dem Regime, weil sie ihr Kopftuch nicht trug.