Politiker fordern Rauswurf von England-Legende bei BBC
Gary Lineker ist bekannt für seine Kommentare, nicht nur zu fussballerischen Themen. Jetzt hat ein Vergleich mit Nazi-Deutschland einen Aufschrei provoziert.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Fussballer Gary Lineker arbeitet für die BBC als TV-Experte und Moderator.
- Auf Twitter äussert sich der 62-Jährige auch gerne zu Themen abseits des Platzes.
- In einem Tweet vergleicht Lineker die britische Asyl-Politik mit Nazi-Deutschland.
- Der Moderator muss daraufhin viel Kritik einstecken, bekommt aber auch Zuspruch.
Gary Lineker ist in Grossbritannien in aller Munde. Nicht nur, weil er als einer der besten englischen Fussballer gilt, sondern auch, weil er mittlerweile eine bekannte TV-Persönlichkeit ist.
Für die BBC moderiert der 62-Jährige fast sämtliche Fussball-Sendungen. Seien es Highlights aus der Premier League, Länderspiele oder FA-Cup-Übertragungen. Bei den ganz grossen Übertragungen ist Lineker stets dabei.
Nebenbei hat die England-Legende auch eine sehr grosse Follower-Gemeinde auf Twitter etabliert. Stolze 8,7 Millionen Menschen folgen Gary Lineker auf der Plattform. Immer wieder nutzt er diese auch, um sich zu Themen abseits des Fussballplatzes zu äussern. So wie gestern.
Gary Lineker spricht über Asyl-Politik
Die britische Regierung präsentierte am Dienstag Pläne für ein neues Asyl-Gesetz. Unter diesem sollen illegal Einwandernde rigoroser abgeschoben werden. Dabei soll es auch möglich sein, Menschen nach Ruanda abzuschieben, selbst wenn sie dort gar nicht herkommen.
Auf ein gepostetes Video der Innenministerin Suella Braverman, in dem sie das Gesetz ankündigt, reagierte Lineker: «Grosser Gott, dies ist jenseits von schlimm.»
🗣️ “Enough is enough. We must stop the boats.”@SuellaBraverman, The Home Secretary. pic.twitter.com/Ni4nhuh44b
— Home Office (@ukhomeoffice) March 7, 2023
Später wurde er konkreter und bezeichnete die Politik der Regierung als «nicht unähnlich zu derer, die im 1930er-Deutschland praktiziert wurde». Die BBC hat daraufhin angekündigt, eine «ehrliche Unterhaltung» mit Lineker zu führen.
Der öffentlich-rechtliche Sender hat sehr strenge Regularien bezüglich Unparteilichkeit. Der Ex-Fussballer werde an seine Verantwortung erinnert werden.
Der konservative Abgeordnete Craig Mackinlay forderte gegenüber dem «Telegraph» sogar die Entlassung Linekers. Heute Morgen äusserte sich auch Braverman selbst bei der BBC zu den Tweets.
Sie sei «enttäuscht» und nannte solche Vergleiche «nicht hilfreich». Auch der Anführer der Labour-Partei, Keir Starmer, meinte, dass Nazi-Deutschland-Vergleiche «nicht immer der beste Weg» seien für ein Argument.
Viel Unterstützung für Fussball-Legende
Gary Lineker scheint aber auch viel Zuspruch für seine Äusserungen zu bekommen. Heute Morgen schrieb er abermals auf Twitter. Er bedankte sich dabei und beteuerte, dass der entgegengebrachte Support ihm viel bedeute.
Lineker habe noch nie, ausser bei Toren für England, so viel «Liebe und Unterstützung» empfunden wie an diesem Morgen.