Sieg gegen Spanien: DFB-Frauen im EM-Viertelfinal
Den Ausfall von Bundesliga-Torschützenkönigin Lea Schüller steckt die deutsche Fussballnationalmannschaft der Frauen an der EM gegen Spanien problemlos weg.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Deutschen bezwingen Spanien an der Frauen-EM in England mit 2:0.
- Die Top-Torjägerin Lea Schüller war wegen einer Corona-Infektion nicht auf dem Platz.
- Klara Bühl und Kapitänin Alexandra Popp schiessen die DFB-Elf somit ins Viertelfinal.
Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg glänzte auch beim EM-Schlager gegen Spanien. Die deutsche Fussballnationalmannschaft der Frauen besiegt den Titelkandidaten am Dienstagabend mit 2:0 (2:0). Damit steht der Rekord-Europameister als Gruppensieger fest. So kann die DFB-Elf dem starken Gastgeber England im Viertelfinal aus dem Weg gehen.
Torjägerin Lea Schüller war wegen eines positiven Coronatests ausgefallen. Vor den 16'037 Zuschauenden im Brentford Community Stadium traf Klara Bühl vom FC Bayern in der 3. Minute zum 1:0 und Kapitänin Alexandra Popp (37') vom VfL Wolfsburg zum 2:0-Endergebnis.
«Der perfekte Start für uns»
«Es war der perfekte Start für uns», sagte Popp zum frühen Tor: «Wir konnten uns dann voll auf die Defensive konzentrieren – wir sind mega glücklich.» Der zweite Sieg gibt dem Team nun viel Selbstvertrauen. «Wir sind hier hingefahren, um jedes Spiel zu gewinnen», beteuerte Popp.
Die Spanierinnen machten es der DFB-Elf aber nicht gerade einfach. «Wir waren vorbereitet, dass wir nicht so viel den Ball haben werden», sagte Popp. «Das war ein klassischer Arbeitssieg, das braucht man auch mal. Es war sehr viel Disziplin, viel Teamarbeit», ergänzte Bühl.
Vor dem letzten Gruppenspiel am Samstag gegen Finnland können sich die DFB-Frauen bereits auf das erste Knockout-Match am 21. Juli wieder in Brentford gegen Norwegen oder Österreich freuen. Vier Tage nach dem 4:0-Auftaktsieg gegen Dänemark überzeugte die deutsche Auswahl auf der ganzen Linie.
Die deutsche Fussballnationalmannschaft der Frauen darf weiterhin vom neunten EM-Titel träumen. «Wir haben unser erstes Ziel erreicht, das fühlt sich gut an», sagte Bühl.
Popp trifft
Voss-Tecklenburg hatte anstelle von Bayern-Stürmerin Schüller Popp als Sturmspitze aufgestellt. Die Kapitänin vom VfL Wolfsburg bestritt in ihrem 116. Länderspiel ihre erste EM-Partie von Beginn an – und wurde nach ihrer Auswechslung in der 62. Minute von den Fans gefeiert.
Ein eklatanter Fehlpass von Torhüterin Sandra Panos verhalf dem deutschen Team zur frühen Führung. Die aufmerksame Bühl traf per Flachschuss zum 1:0. Mit konsequentem, aber auch sehr kraftraubendem Pressing, versuchte der zweimalige Weltmeister die Ballstafetten des Gegners zu unterbinden. Zwei brenzlige Situationen überstand DFB-Keeperin Merle Frohms dann, weil der Ball am Tor vorbeiging.
Gerade als sich zunehmend Lücken für die Spanierinnen auftaten, schlug die deutsche Mannschaft erneut zu. Nach einer Ecke von Felicitas Rauch war – wie in ihren besten Tagen – Popp per Kopf zur Stelle. Die 31-Jährige traf damit wie schon im ersten Spiel und rannte jubelnd im Vollsprint zur deutschen Bank.
Voss-Tecklenburgs Taktik führte zu Erfolg
Erst im April war die Olympiasiegerin von 2016 nach einer schweren Knieverletzung ins DFB-Team zurückgekehrt. In der Vorbereitung hatte sie dann auch noch Corona – und bestätigte mit ihrem erneuten Treffer die Taktik von Voss-Tecklenburg. Sie sah die vielseitig einsetzbare Popp wieder ganz vorne in der Offensive.
Spanien liess weiter den Ball gut laufen, es fehlte aber die Entschlossenheit der Barça-Stars Alexia Putellas und Jennifer Hermoso. Die Weltfussballerin (Kreuzbandriss) und die Rekordtorjägerin (Innenbandverletzung) wurden von ihrem Team schmerzlich vermisst.
Mit der Wolfsburgerin Tabea Wassmuth brachte Voss-Tecklenburg dann eine frische Angreiferin, die sich reinwarf. Torfrau Frohms lenkte dann den Ball von Maria Caldentey über die Latte (71'). So riss bei Spanien die Serie von 24 unbesiegten Spielen gegen eine überaus überzeugende deutsche Auswahl.