FC Basel: Muttenzerkurve fordert Rücktritt von Präsident Burgener
Die Fankurve des FC Basel hat sich öffentlich für einen Rücktritt von Präsident Bernhard Burgener ausgesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Basler Muttenzerkurve hat genug.
- Sie fordert den Rücktritt von Präsident Burgener.
«Wir verlangen keinen Rücktritt per sofort mit der Gefahr des totalen Chaos, sondern einen auf Zeit.» Das schreibt die Basler Muttenzerkurve in einem Schreiben auf ihrer Webseite.
Man befinde sich in der grössten Krise seit knapp 30 Jahren. «Die finanziellen Reserven waren schon Ende 2019 nahezu aufgebraucht und der FCB steckt weiterhin in einer gewaltigen finanziellen Schieflage. Das strukturelle Defizit konnte unter der neuen Führung bisher kaum verringert werden.», heisst es weiter.
Die Fans hätten der Führung um Bernhard Burgener lange den Rücken gestärkt. Mit der teils heftigen Kritik zu Themen wie eSports und Indien (Klub-Partnerschaft) habe man lediglich Akzente gesetzt.
«Desaströse Kommunikation» beim FC Basel
Zwar habe in den letzten Monaten ein «intensiver Austausch mit unterschiedlichen Exponenten» stattgefunden. «Dieser führte uns jedoch zur endgültigen Einsicht, dass wir unter der aktuellen Führung keine Perspektive für den FCB mehr sehen. Wir erachten sie als nicht fähig, durch die Krise zu führen.»
Die Liste der Ereignisse, welche zu Diskussionen führten, sei lang. Dabei ziehen sich gewisse Fehlermuster wie ein roter Faden durch die letzten drei Jahre. «Es mangelt am Gefühl für Situationen und wie diese anzugehen sind. Dies wiederspiegelt sich dann oft in desaströser Kommunikation.»
Neben Burgener sollen auch Roland Heri, Peter von Büren, Karl Odermatt und Massimo Ceccaroni ihre Ämter niederlegen.
Einzig David Degen wird von der Forderung ausgenommen. Er sitzt erst seit Ende 2019 im Verwaltungsrat der FC Basel Holding AG.
FCB nimmt Stellung
Mittlerweile hat die Führungsetage des FCB auf den offenen Brief der Muttenzerkurve reagiert.
«Die Führung des FCB teilt die Sorgen der Fans um die Überwindung der derzeit schwierigen Situation beim FC Basel 1893.» Das heisst es in einer Stellungnahme des Vereins auf dessen Webseite. Der Übergang von einer Phase der Euphorie in eine Phase unter neuen Rahmenbedingungen, sei für alle Beteiligten eine grosse Herausforderung. «Die Führung des FCB hat Verständnis dafür, wenn Entscheide nicht immer auf Wohlwollen treffen.»
Die Führung nehme aber für sich in Anspruch, jederzeit und ausschliesslich im besten Interesse des FCB gehandelt zu haben. «In diesem spielen alle Fans sowie auch die Muttenzerkurve eine wichtige Rolle.»
Die Meinung und Vorschläge aller Fans habe der FC Basel immer ernst genommen. «Die Führung des FCB ist auch mit Vertretern der Muttenzerkurve im regelmässigen Austausch», heisst es weiter.
Führung lehnt Rücktrittsforderungen ab
«Die heutige FCB-Führung hat immer wieder gezeigt, dass sie mit allen Interessensgruppen den Dialog sucht und führt. Dazu ist sie auch weiterhin bereit.»
«Im Vordergrund stehen aber jetzt für den Club das Erreichen aller sportlichen Ziele, die noch in Griffweite sind.» Namentlich seien dies die Meisterschaft, der Cup und die Qualifikation für die Viertelfinals der UEFA Europa League.
«Die heutige FCB-Führung weist deshalb die Rücktrittsforderungen zurück. Selbstverständlich ist sie jederzeit gerne bereit für einen offenen, transparenten und fairen Dialog.»