Schweizer Nati: Das sind die Gegner an der Europameisterschaft
Drei Gegner, drei unterschiedliche Geschichten. Was man über Italien, Türkei und Wales, die EM-Gruppengegner der Schweizer Nati, wissen sollte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Nati kennt ihre Gegner für die Fussball-Europameisterschaft 2020.
- Mit Italien, der Türkei und Wales haben die Schweizer ein schweres Los gezogen.
- Allen voran die Renaissance Italiens dürfte der Nati Probleme bereiten.
Seit Samstag kennt die Schweizer Nati ihre Gegner für die Fussball-EM 2020. Mit Italien, der Türkei und Wales trifft man auf äusserst gegensätzliche Nationen. Für alle drei sind die Vorzeichen verschieden, alle drei haben etwas zu beweisen. Und keiner hat der Schweizer Nati etwas zu schenken.
Italien: Schlägt das Imperium zurück?
Am 13. November 2017 schien in Italien die Welt unterzugehen. Das Undenkbare war eingetroffen. Italien scheiterte in der WM-Barrage an Schweden und verpasste erstmals seit 60 Jahren eine WM-Endrunde.
Doch auf den Trümmern, die sein Vorgänger Gian Piero Ventura hinterlassen hatte, entstand etwas Grosses. Der neue Nationaltrainer Roberto Mancini formte erstaunlich schnell eine schlagkräftige Mannschaft. Die Italiener spielen frech und ungestüm, sie stürmen und wollen nichts mehr von Catenaccio wissen. 37 Tore schoss Italien in der Qualifikation.
Die EM mit drei Heimspielen in Rom soll die Squadra Azzurra zurück unter die Top-Teams von Europa bringen. Die EM wird aber auch zum Reifetest für das junge Team. Der 20-jährige Gianluigi Donnarumma soll die Ära des Gigi Buffon vergessen machen. Das 22-jährige Mittelfeld-Jahrhunderttalent Nicolo Barella und der gleichaltrige geniale Stürmer Federico Chiesa kümmern sich vorne um die Tore.
Die Türkei: Eine Legende soll's richten
Senol Günes ist beim türkischen Nationalteam Legende und Hoffnungsträger. Eine Legende ist der heute 67-Jährige seit bald 18 Jahren. 2002 führte er die Auswahl an der Weltmeisterschaft in die Halbfinals. Hoffnungsträger ist er, weil er Anfang Jahr den glücklosen Mircea Lucescu ablöste.
Günes krempelte das Team um und führte es durch eine souveräne EM-Qualifikation. Zunächst noch im Doppelamt als Trainer von Besiktas Istanbul. Zu den Leistungsträgern gehören unter Günes nun auch junge Spieler. Cengiz Ünder von der AS Roma etwa, junge Talente, die aber schon in grossen Ligen Fuss gefasst haben.
Wegweisend auf dem Weg an die EM war der Heimsieg gegen Weltmeister Frankreich. Den Erfolg bestätigten die Türken darauf mit dem Punktgewinn in Paris/Saint-Denis. Und unterstrichen so, dass sie für die Schweizer Nati nicht zu unterschätzen sind.
Wales: Gezittert bis zuletzt
8 Spiele, 10:6 Tore. Es sind diese Zahlen, welche Stärken und Schwächen von Wales zum Ausdruck bringen. Das erstaunt, denn die einzigen internationalen Top-Spieler der Waliser sind für die offensiven Akzente verantwortlich. Das wären Flügelstürmer Gareth Bale von Real Madrid und Mittelfeld-Stratege Aaron Ramsey von Juventus Turin.
Unter dem früheren Manchester-United-Star und fussballerischen Freigeist Ryan Giggs als Trainer heisst es aber: Safety first. Nach der Qualifikation für die EM-Halbfinals 2016 konnten die Waliser diesen Exploit in der Folge nicht bestätigen.
Die WM in Russland wurde verpasst. Die EM 2020 erreichten die Briten nur dank eines Schlussspurts und dank dem 2:0 im abschliessenden Heimspiel gegen Ungarn. Gegen Italien, die Türkei und die Schweizer Nati steht auch Giggs unter Druck.