Schweizer Nati: FC St. Gallen sagt sorry - Schuldfrage bleibt offen
Pleiten, Pech und Pannen in St. Gallen. Beim Spiel der Schweizer Nati ist ein Tor zehn Zentimeter zu gross und muss ausgewechselt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Nati schlägt Litauen in der WM-Quali mit 1:0.
- Vor dem Spiel muss das Tor in St. Gallen ausgewechselt werden. Es ist zu hoch.
- Der FC St. Gallen entschuldigt sich beim SFV. Ungeklärt bleibt die Schuldfrage.
- Immerhin zeigt sich die FIFA gnädig – die Nati kommt ohne Busse davon.
Aufregung vor dem WM-Quali-Spiel der Schweizer Nati in St.Gallen. Nati-Goalietrainer Patrick Foletti bemerkt beim Einsschiessen, dass ein Tor zu hoch ist.
Es wird nachgemessen. Und siehe da: Das Tor ist tatsächlich zehn (!) Zentimeter zu hoch. «Bei meiner Grösse ist das verheerend», sagt Nati-Goalie Yann Sommer.
Das Tor muss kurzerhand ausgewechselt werden, ein neues muss her. Bei diesem ist dann auch noch das Tornetz kaputt und muss geflickt werden. Das Spiel gegen Litauen (1:0-Sieg) beginnt mit grosser Verspätung.
In der Pause gibt SFV-Kommunikationschef Adrian Arnold eine Erklärung ab. Das tönt so: Vor dem Warm-Up hätten die Schiris die Tore abgemessen. Es könne aber durchaus passieren, dass es während des Warm-Ups Veränderungen gebe. Das sage auch die Uefa
Diese Aussage sorgt für Kopfschütteln im SRF-Studio bei Moderator Rainer Maria Salzgeber und Experte Beni Huggel. «Das kann ich mir nicht vorstellen», sagt Huggel.
Das Tor in St. Gallen sei scheinbar falsch im Boden versenkt worden, schreibt SFL-Sprecher Philippe Guggisberg auf Twitter. Ein Tor sei immer zu gross, sonst könne es nicht montiert werden. Das leuchtet ein.
Heute Vormittag kam es zu einer Nachbesprechung zwischen dem SFV und den Ostschweizer-Verantwortlichen. Neben der Tor-Peinlichkeit war sicherlich auch die Hymnen-Panne bei den Litauern ein Thema.
«Der FC St.Gallen 1879 bedauert dieses Ereignis. Und entschuldigt sich beim SFV sowie bei allen beteiligten Parteien für den verzögerten Spielbeginn und die entstanden Umstände.» Das teilt David Gadze, Leiter Medien, gegenüber Nau.ch mit.
Allerdings möchte er betonen, dass man daraus kein Schuldeingeständnis ableiten könne.
«Es gab keinerlei Beanstandungen»
Der FC St. Gallen setze im Kybunpark zwei Paar Tore ein: Eines mit grün-weissem Netz für die Heimspiele. Und eines mit weissem Netz für die Nati-Partien oder andere internationale Begegnungen.
Gadze: «Die beiden Tore, welche gestern im Einsatz waren, wurden auch im Herbst 2019 an den Spielen des FC Lugano in der Europa-League-Gruppenphase eingesetzt. Sowie an diversen Länderspielen der Nati. Dabei gab es keinerlei Beanstandungen.»
Weder bei der Platzabnahme mit der Uefa (am Sonntag um 10 Uhr), noch beim Warm-Up vor dem Anpfiff, seien Mängel durch die Schiedsrichter oder den 4. Offiziellen festgestellt worden.
FIFA zeigt sich gnädig
Auch den FCSG-Verantwortlichen sei vor der Freigabe des Spielfelds für das Warm-Up keine Mängel an den Toren aufgefallen.
Ein Tor war aber zehn Zentimeter zu gross. Um das zu merken, brauchte es Nati-Goalie-Trainer Patrick Foletti.
Die FIFA zeigte sich nach dem Fauxpas zumindest gnädig. Die Schweizer Nati kommt ohne eine Busse davon.