Schweizer Nati: «Nati-Ausrutscher in WM-Quali verboten!»
Happige Qualigruppe für die Schweizer Nati auf dem Weg zur WM 2026. Holt sich das Team von Murat Yakin den Gruppensieg? Bei Nau.ch ist man sich nicht einig.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweden, Slowenien und der Kosovo heissen die Schweizer Gegner in der WM-Quali.
- Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die WM in den USA, Kanada und Mexiko.
Jetzt ist klar, gegen wen die Schweizer Nati in der Qualifikation zur WM 2026 antreten muss: Es warten Schweden, Slowenien und der Kosovo auf das Yakin-Team.
Nur der Gruppensieger zieht direkt an die Endrunde in Kanada, den USA und Mexiko ein. Gelingt das der Nati erneut? Auf der Nau-Redaktion ist man sich nicht einig.
Christoph Böhlen, Sportchef
«Ein Spaziergang wird das nicht! Die Vierergruppe bringt gleich mehrere Stolpersteine mit sich. Angefangen mit den Schweden, gegen die man seit 1994 kein Spiel mehr gewinnen konnte. Und das ‹Bruderduell› gegen den noch jungen Kosovo endete in drei Begegnungen dreimal unentschieden.
Immerhin: Gegen die Slowenen, die zuletzt einen starken Eindruck hinterlassen haben, weist die Nati eine positive Bilanz auf.
Trotz der schwierigen Aufgabe mache ich mir keine Sorgen um die WM-Qualifikation! Unter Trainer Murat Yakin hat die Schweizer Nati häufig abgeliefert, wenn es zählte.
In der letzten WM-Qualifikation liess man Italien hinter sich. An der Endrunde in Katar zog man trotz heikler Auslosung (Brasilien, Serbien, Kamerun) in den Achtelfinal ein.
Und auf eine harzige EM-Quali liess die Schweiz mit Yakin eine begeisternde EM folgen: Beim Viertelfinal-Aus gegen England fehlte nur wenig, und die Nati hätte den Halbfinal erreicht. Das Team begeistert in Deutschland – wirft im Achtelfinal sogar Italien raus.
Die missglückten Auftritte in der Nations League in diesem Herbst? Geschenkt! Der Abstieg ist kein Beinbruch.
Trotz attraktiver Duelle ist dieser Wettbewerb aus meiner Sicht vernachlässigbar. Wichtig ist, dass die Schraube 2025 wieder angezogen wird.
Murat Yakin konnte bereits einige Spieler und taktische Varianten testen. Und auch im Frühling haben er und sein Staff Zeit, die richtige Mischung zu finden. Der Nati-Coach hatte bisher immer noch ein taktisches Ass im Ärmel.
Im Herbst gilt es ernst: In der Mini-Gruppe sind im Rennen um das WM-Ticket keine Ausrutscher erlaubt. Ich bin sicher: Die Schweizer Nati wird bereit sein!»
Mathias Kainz, Sport-Redaktor
«Von Losglück kann man bei der WM-Quali-Gruppe der Schweizer Nati beileibe nicht sprechen.
Das fängt schon bei der Gruppen-Zuteilung an: Eine Vierer- statt eine Fünfer-Gruppe und damit schon mal kein ‹leichter› Gegner wie Andorra oder Malta. Das sind sechs eigentlich sichere Punkte, die man schmerzlich vermissen wird.
Und es geht im gleichen Takt weiter – denn jeder Gruppen-Gegner ist eine der härteren Knacknüsse aus dem jeweiligen Topf. Die Schweden sind aus Topf 2 wahrscheinlich sogar das härteste Los, Polen oder die Türkei vielleicht ausgenommen. Und nach den verpassten Gross-Events an der WM 2022 und EM 2024 ist der Hunger nochmals grösser.
Über die Slowenen kann ich als Österreicher ohnehin ein leidgeprüftes Liedchen singen: Das 1:1-Remis in Wien im November hat die ÖFB-Auswahl den Gruppensieg in der Nations League gekostet.
Und auch sonst sind diese Slowenen ein zäher Gegner. Das zeigte auch der Achtelfinal-Einzug an der EM mit drei Remis und einem Penalty-Out gegen Portugal.
Und dann ist da noch der Kosovo, gegen den die Schweizer Nati bisher nicht brilliert hat. Es gab zwar erst drei Duelle, da musste man sich aber dreimal mit einem Remis begnügen.
Als nominell schwächster Gegner müssen gegen die Kosovaren in der WM-Quali zwingend mindestens vier Punkte her. Sonst wird es ganz, ganz eng mit dem anvisierten Gruppensieg.
Traue ich der Nati zu, dass sie sich für die WM-Endrunde 2026 qualifiziert? Natürlich, denn die Qualität hat die Mannschaft – aber ein leichtes Los ist die Quali-Gruppe B nicht.
Und Ausrutscher, Stolperer oder Patzer wie zum Ende der letzten EM-Quali sind nicht drin. Bei nur sechs Spielen muss jeder Auftritt sitzen.»
