Schweizer Nati: SFV-Boss sieht unter Grings «keinen Rückschritt»
Nur ein Sieg aus 14 Spielen – die Schweizer Nati der Frauen ist unter Inka Grings in die Krise gerutscht. Der SFV steht aber weiter hinter der Nati-Trainerin.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Nati steckt unter Trainerin Inka Grings tief in der Krise.
- In der Frauen-Nations-League hält man nach vier Spielen bei null Punkten und 1:14 Toren.
- SFV-Präsident Dominique Blanc sieht die Frauen unter Grings dennoch auf dem richtigen Weg.
Die Bilanz von Inka Grings als Trainerin der Schweizer Nati der Frauen ist geradezu miserabel. Aus 14 Spielen unter der Leitung der zweimaligen Europameisterin holte die Nati nur einen Sieg. In der Nations League stehen nach vier Spielen noch null Punkte und ein Torverhältnis von 1:14 zu Buche.
Hinzu kommt, dass es zwischen den Nati-Spielerinnen und der Trainerin alles andere als harmonisch läuft. Gut zu sehen beim 1:7-Heimdebakel gegen Spanien: Die Anweisungen von Grings lösen bei den Nati-Stars Unverständnis aus. Nach der Blamage vor heimischer Kulisse fliessen sogar bei Ramona Bachmann die Tränen.
Doch der Schweizerische Fussball-Verband steht hinter der Trainerin, schon auf Anfrage von Nau.ch spricht SFV-Präsident Dominique Blanc Grings das Vertrauen aus. Nun legt er gegenüber CH Media nach: «Wenn man das pragmatisch analysiert, kommt man zum Schluss: Wir haben gegen die besten Teams der Welt verloren», wiegelt Blanc ab.
SFV-Boss sieht positive Entwicklung bei Schweizer Nati
Die Schweizer Nati liege wie vor vier Jahren auf Rang 21 in der Weltrangliste. «Es ist also kein Rückschritt, aber auch kein Fortschritt erkennbar», so Blanc. Ein Grund dafür sei auch, dass die Top-Nationen ihren Proficlubs den Betrieb einer Frauen-Mannschaft vorschreiben. In der Schweiz sei das nicht so einfach umsetzbar.
Zweifel an Nati-Trainerin Inka Grings habe man beim SFV aber trotz der schwachen Ergebnisse unter der Deutschen nicht. «Wir haben uns mit Inka Grings auf ein Ziel verständigt: ein dynamisches Team für 2025 aufzubauen. Und wir sehen, dass sie auf diesem Weg ist, immer wieder junge Talente einbaut», erklärt Blanc.
Die schlechten Resultate in der Nations League «gegen wirklich grosse Kaliber» seien deshalb «nicht entscheidend für unsere Beurteilung». Und ein vorzeitiger Rauswurf von Grings ist kein Thema, betont Blanc. «Wir werden nach den Spielen im Dezember gemeinsam eine Analyse machen und schauen, wo wir stehen.»
Dass es bei der Heim-EM 2025 eine Blamage gegen die Spitzenteams setzen könnte, glaubt Blanc nicht. «Seien wir doch einfach mal glücklich, dass wir als kleiner Verband den Zuschlag für dieses Fussballfest erhalten haben. Unser Team wird mit einem frischen Fussball begeistern. Ausserdem reden wir nicht vom Titelgewinn.»