Alfa Romeo

Alfa Romeo: Wird das Sauber-Team 2020 zum «Best of the Rest»?

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Spanien,

Noch vor wenigen Jahren schrammte Sauber haarscharf am Ruin vorbei. Dann kam Alfa Romeo – und jetzt drängt das Team an die Spitze des Formel-1-Mittelfelds.

Alfa Romeo Sauber F1
Kimi Räikkönen am Steuer des Alfa Romeo C39 bei den Testfahrten in Barcelona. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Alfa Romeo-Sauber startet mit guten Vorzeichen in die Formel-1-Saison 2020.
  • Die Fahrerpaarung ist konstant, das neue Auto ein Schritt vorwärts.
  • Mit diesen Voraussetzungen darf das Team sogar von Podestplätzen träumen.

Die Ausgangslage vor der neuen Formel-1-Saison ist für Alfa Romeo so gut wie schon lange nicht mehr. Das Sauber-Team darf dank seines Titelsponsors sogar davon träumen, zum «Best of the Rest» der Formel 1 zu werden. Mehr ist in der aktuellen Zwei-Klassen-Gesellschaft der Königsklasse ohnehin nicht denkbar.

Was kann das Alfa-Romeo-Sauber-Team in diesem Jahr erreichen?

Aber dank des Alfa-Investments ist der Sprung an die Spitze des dichten Mittelfeldes durchaus realistisch. Die Fortschritte seit 2017 sprechen Bände, auch wenn man sich im Vorjahr zu oft selbst um gute Resultate brachte. Die Formschwäche in der zweiten Saisonhälfte, als man sich mit der Aero-Entwicklung verrannte, sollte so nicht mehr vorkommen. Dazu soll in Zukunft auch der neue Simulator beitragen, der aber erst 2021 voll im Einsatz sein wird.

Alfa Romeo Sauber C39
Antonio Giovinazzi am Steuer des Alfa Romeo C39 bei den Testfahrten in Barcelona. - keystone

Hinzu kommt, dass man erstmals seit 2016 zwei Jahre in Folge mit der gleichen Fahrerpaarung in die Saison geht. Mit Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen, der im Vorjahr 43 von 57 Punkten holte, hat man geballte Erfahrung im Cockpit. Der Finne weiss, wie man ein Auto verbessert, kennt die Arbeitsweise der Spitzenteams. Seine unaufgeregte, routinierte Art hat Alfa-Sauber schon 2019 geholfen.

Und Antonio Giovinazzi hat nach einem verpatzten Start gerade noch rechtzeitig die Kurve gekriegt. Der Italiener hat seinen Grundspeed nicht verloren, nur die Sicherheit fehlte ihm. Die zeigte er zum Ende der Vorsaison – 2020 wird sein Durchbruchjahr. Testpilot Robert Kubica macht mit seiner Routine wett, was dem jungen Giovinazzi noch an Erfahrung fehlt.

Mit dem C39 macht Alfa Romeo einen Schritt nach vorne

Dazu kommt, dass der Alfa-Sauber C39 die Weiterentwicklung einer grundsoliden Basis ist. Im Heck sorgt mit dem Ferrari-Motor das leistungsstärkste Triebwerk der Formel 1 für reichlich Dampf auf der Kette. Die Partnerschaft mit Ferrari ist nicht so eng wie jene von Haas, aber der technische Austausch funktioniert.

Aerodynamisch verfolgt Alfa Romeo seit zwei Jahren ein eigenständiges, funktionierendes Konzept. Beleg dafür: Radikale Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr sucht man beim neuen Auto vergebens. Stattdessen wurde an vielen kleinen Stellschrauben gedreht, um den neuen Renner effizienter zu machen.

Dank Alfa Romeo kommen auf Sauber gute Zeiten zu. Das Investment aus Italien ist langfristig angelegt, fungiert als letztes Lebenswerk von Sergio Marchionne. Der Sprung an die Spitze des Formel-1-Mittelfeldes, hinter Mercedes, Red Bull und Ferrari, ist realistisch. Und mit etwas Glück steht Alfa-Sauber 2020 sogar das eine oder andere Mal auf dem Podest.

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