Ferrari: Auch die Badewannen-Seitenkästen haben ausgedient
Im zweiten Jahr des Ground-Effect-Reglements zeichnet sich eine Konvergenz unter den Teams ab: Auch Ferrari verabschiedet sich von seiner Seitenkasten-Lösung.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Mercedes plant auch Ferrari eine Abkehr von seinem Auto-Konzept.
- Die Scuderia möchte beim Imola-GP ein überarbeitetes Aerodynamik-Paket einsetzen.
- Die Badewannen-Seitenkästen, die vom Vorgänger übernommen wurden, haben ausgedient.
Schon seit Wochen steht fest: Mercedes wird sich von seinen «Zeropod»-Seitenkästen verabschieden und eine konventionellere Lösung erarbeiten. Die dürfte sich bei den erfolgreichen Konkurrenzteams Red Bull und Aston Martin anlehnen.
Und vor dem Australien-GP sickert nun durch, dass auch Ferrari offenbar einen Konzept-Wechsel plant. Wie die italienische Ausgabe von «Motorsport.com» berichtet, haben auch die «Badewannen»-Seitenkästen am SF-23 ausgedient.
Demnach soll schon beim Imola-Grand-Prix im Mai ein überarbeitetes Aerodynamik-Paket zur Verfügung stehen. Auch hier dürfte man sich an den Lösungen der Konkurrenz orientieren. Auf die «Badewannen» setzen nur Ferrari und Haas – mit mässigem Erfolg.
Ferrari baut (noch) keine Red-Bull-Kopie
Der Konzept-Wechsel bei der Scuderia soll mit dem grossen Problem an der «Roten Göttin» helfen: Aktuell verschlingt der SF-23 seine Reifen regelrecht. Auf eine schnelle Runde sind Charles Leclerc und Carlos Sainz konkurrenzfähig, im Renn-Tempo aber nicht mehr.
Eine Red-Bull-Kopie wird die B-Variante des neuen Roten Renners aber nicht. Dafür sind die beiden Aerodynamik-Konzepte zu unterschiedlich. Allerdings soll für 2024 eine Anpassung an die Red-Bull-Designphilosophie im Raum stehen.
Unklar ist zudem, ob die Abkehr von der hauseigenen Lösung auch politische Gründe hat. Entstanden sind die Badewannen-Seitenkästen unter der Leitung von Mattia Binotto und Chef-Designer David Sanchez. Beide sind mittlerweile nicht mehr in Maranello tätig.