Formel 1: Die FIA legt ihren Star-Piloten einen Maulkorb an
Schon vor dem Saisonstart der Formel 1 gibt es den ersten Streitpunkt: Die FIA verbietet den Fahrern jedwede politische Äusserung im Rahmen der Rennen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die FIA untersagt den Fahrern in Zukunft politische Stellungnahmen.
- Nur mit einer vorherigen Anmeldung sind Statements noch erlaubt.
- Davon könnten auch die Helmdesigns der Star-Piloten betroffen sein.
Geht es nach der FIA, dann ist es mit politischen Gesten im Rahmen der Formel 1 ab sofort vorbei. Der Automobil-Weltverband hat sein Vorgehen gegen Stellungnahmen der Fahrer im Rahmen der Grands Prix nun präzisiert.
Wenige Tage vor dem Auftakt der Vorsaison-Testfahrten in Bahrain gibt es ein neues Leit-Dokument. Als «Richtlinie zum Prinzip der Neutralität» stellt die Anpassung des FIA-Sportkodex klar: Politische Äusserungen sind künftig verboten.
Keine Statements mehr in der Formel 1
Es stehe den Fahrern zwar weiterhin frei, sich zu äussern und gesellschaftspolitisch aktiv zu sein – aber nur privat. Im Rahmen der Rennwochenenden hingegen legt der Motorsport-Weltverband den Piloten nun den Maulkorb an.
Beispielsweise dürfen «Ansichten zu politischen, religiösen oder persönlichen Themen» nur noch auf explizite Pressefragen geäussert werden. Auch die etwa von Lewis Hamilton oder Sebastian Vettel praktizierten T-Shirt-Botschaften vor dem Rennen sind passé.
Das neue Verbot durch die FIA fällt weitreichend aus: Kritik an Regierungen oder ihren Vertretern sowie an religiösen oder spirituellen Überzeugungen gilt künftig als Verstoss. Auch «persönliche Äusserungen jeglicher Art», die nicht neutral sind, sind künftig verboten.
Sind auch die Helme der Fahrer betroffen?
Sollte ein Fahrer doch eine solche Botschaft mitteilen wollen, muss er vier Wochen im Voraus die Erlaubnis dazu einholen. Ob die FIA dann auch die Ausnahme gestattet, bleibt im Ermessen des Verbandes.
Eine Grauzone könnten die Helme der Piloten darstellen. Hamilton und Vettel fuhren in den Golfstaaten etwa mit Regenbogen-Designs. Unter den neuen Regeln könnte auch das eine Strafe nach sich ziehen.