Formel 1 im Fluch-Zoff – Williams-Star Sainz: «Die FIA geht zu weit»

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Grossbritannien,

Die FIA hat für die Formel 1 einen neuen Schimpfwort-Strafenkatalog ausgearbeitet. Carlos Sainz findet, dass der Weltverband über das Ziel hinausschiesst.

Sainz Williams Formel 1
Carlos Sainz fährt 2024 für Williams in der Formel 1. - Williams Racing

Das Wichtigste in Kürze

  • Williams-Pilot Carlos Sainz übt Kritik an den neuen Schimpf-Regeln der Formel 1.
  • Die FIA hat einen Strafen-Katalog mit Bussen bis 120'000 Franken angesetzt.
  • Für den Spanier ist klar: Damit schiesst der Weltverband über das Ziel hinaus.

Im Rahmen der Schweden-Rallye hat die FIA erstmals einen Fahrer nach ihrem neuen Schimpfwort-Strafenkatalog gebüsst. Hyundai-WRC-Pilot Adrien Fourmaux muss für den Ausspruch «we fucked up yesterday» (dt. «wir haben gestern Scheisse gebaut») rund 10'000 Franken berappen.

Findest du die Fluch-Strafen in der Formel 1 gerechtfertigt?

Der neue Strafen-Katalog, den die FIA im Januar publizierte, gilt auch für die Formel 1 – allerdings mit vierfachen Straf-Summen. Entsprechend gross ist die Aufregung auch in der Königsklasse kurz vor dem Saisonstart. Williams-Neuzugang Carlos Sainz meint angesichts der Team-Präsentation, dass die FIA zu weit gehe.

Williams Formel 1 Sainz
Carlos Sainz fährt 2025 in der Formel 1 an der Seite von Alex Albon für Williams. - Williams Racing

Als Formel-1-Fahrer solle man sich «so weit beherrschen können, dass man nicht flucht», so der Spanier. «Ich bin dafür, dass wir uns als Gruppe bemühen, uns gut zu benehmen und einen anständigen Wortschatz zu haben.» Das sei «nicht sehr schwierig», meint der von Ferrari verpflichtete Williams-Neuling.

«Bin dafür, dass man sich gut ausdrückt und benimmt»

Dass die Formel 1 – und andere FIA-Rennserien – dafür Geldstrafen braucht, bezweifelt der viermalige Grand-Prix-Sieger. «Ich bin dafür, dass man sich vor den Mikrofonen und in den Medien immer gut ausdrückt und benimmt», so Sainz. Im Vorjahr war Weltmeister Max Verstappen von der FIA für ein Schimpfwort bei einer Pressekonferenz bestraft worden.

Red Bull Max Verstappen
Max Verstappen hatte im Vorjahr Ärger mit der FIA. - Red Bull Content Pool

Zugleich findet Sainz aber auch, dass die Regeln für die Fahrer im Cockpit und am Boxenfunk lockerer sein sollten. «Es ist zu viel für das Adrenalin und den Druck, den wir im Auto haben», so der Spanier. «Was die FIA mit Verboten und allem anderen zu erreichen versucht – das ist zu viel.»

Braucht die Formel 1 mehr «echte Emotionen»?

Echte Emotionen seien «ein grundlegender Teil des Sports», ist sich der Ex-Ferrari-Pilot sicher. «Man sieht den echten Druck und die echte Aufregung an der Stimme. Und manchmal leider sogar am Vokabular eines Rennfahrers», gibt Sainz zu. «Solange es nur ein Schimpfwort ist, weil ich emotional bin, sollte das nicht zu sehr kontrolliert werden.»

FIA Mohammed Ben Sulayem
Mohamemd Ben Sulayem, Präsident der FIA, beim Katar-GP der Formel 1. - keystone

Schliesslich seien Formel-1-Fahrer ohnehin bereits massiv eingeschränkt, so der Spanier. «Wir sind sehr begrenzt in dem, was wir über unser Team und über unsere Situation sagen dürfen. Wir haben schon eine Menge Medien-Briefings – uns wird bereits gesagt, was wir zu sagen haben.»

Kommentare

User #315 (nicht angemeldet)

Stellt Euch mal vor, es gäbe im Fussball, Eishockey, in den amerikanischen Sportarten etc "BOXENFUNK". ..................................... Einfach Lachhaft diese FIA.

User #1352 (nicht angemeldet)

Es ist ja die FIA die denn Boxenfunk (Zeit versetzt) übertragen…. Wenn geflucht wird, dann halt nicht übertragen. So einfach ist das. Und einen wirklichen Mehrwert hat das Boxengefasel für den Zuschauer eh nicht.

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