Fährt die Formel 1 schon nächstes Jahr wieder in Afrika?
Südafrika hat offiziell den Bewerbungsprozess für einen eigenen Grand Prix lanciert. Kehrt die Formel 1 nach mehr als 30 Jahren nach Afrika zurück?

Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel 1 könnte nach knapp 35 Jahren wieder in Afrika fahren.
- Südafrika hat offiziell den Bewerbungsprozess für einen F1-Grand-Prix lanciert.
- Unklar ist noch, wo die Königsklasse ihr Rennen austragen wird.
Die Anzeichen verdichten sich, dass die Formel 1 schon bald wieder in Afrika gastieren könnte. Das südafrikanische Sportministerium veröffentlichte am Montag eine Stellungnahme zum Beginn des Bewerbungsprozesses. Der erste Schritt dafür ist ein nationales Bieter-Verfahren, das am Montag ausgeschrieben wurde.
Das 37 Seiten lange Dokument lädt interessierte Veranstalter dazu ein, sich um die Austragung eines F1-Grand-Prix zu bewerben. «Der DSAC steht in direkter Kommunikation mit dem Formel-1-Management, um die erforderlichen Hosting-Standards zu erfüllen», heisst es. Das DSAC ist Südafrikas Ministerium für Sport, Kunst und Kultur.

Für den Bewerbungsprozess wurde ein Komitee eingesetzt, das nun im ersten Schritt einen Promotor aussuchen muss. Ein konkreter Austragungsort für den künftigen Grand Prix wurde dabei nicht festgelegt. Man lade Bewerber ein, «einen beliebigen geeigneten Standort in Südafrika vorzuschlagen».
Kehrt die Formel 1 nach Kyalami zurück?
Gemäss der Ausschreibung suchen die Verantwortlichen nach einem Austragungsort für mindestens zehn Jahre. Als Start-Datum werden die Saisons 2026 oder 2027 anvisiert – letzteres scheint angesichts des übervollen F1-Kalenders deutlich wahrscheinlicher. Gesucht wird ein «ikonischer Standort» in der Nähe einer Grossstadt, heisst es weiter.

Die besten Chancen hat die Kult-Rennstrecke von Kyalami, wo die Formel 1 zuletzt auch 1993 gastierte. Allerdings verfügt der Rundkurs in der Provinz Gauteng, 30 Kilometer nördlich von Johannesburg, nur über eine Grade-2-Zertifizierung. Für die Formel 1 schreibt die FIA eine Grade-1-Einstufung vor, der Kurs müsste also überarbeitet werden.
Auch Südafrika-GP könnte ein Strassenkurs werden
Eine Alternative wäre ein Strassenkurs in einer der grossen Städte des Landes. Die besten Chancen dafür dürfte man sich wohl in Kapstadt ausrechnen – dort hat man bereits Erfahrung. 2023 gastierte die Formel E auf einem eigens dafür entwickelten Strassenkurs, was für visuell beeindruckende Bilder sorgte.
Zudem werden die Voraussetzungen für einen modernen Grand-Prix-Kurs präzisiert. Die Strecke soll auf öffentliche Verkehrsmittel und erneuerbare Energien setzen und bis zu 125'000 Zuschauern Platz bieten. Der Rundkurs selbst soll zwischen 4,5 und 5,5 Kilometer lang sein und eine Gerade von mindestens einem Kilometer Länge bieten.